Dein digitales Lagerfeuer
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Wie weit würdest du gehen, um die Welt zu verstehen? Würdest du deinen Verstand aufs Spiel setzen, deine Gesundheit und dein Leben opfern, nur damit du der Wissenschaft dienen kannst? Würdest du den Lauf der Geschichte verändern wollen und gleichzeitig daran zerbrechen?
„Widerborstig glauben“ ist eine kleine Sommerkolumne mit Beiträgen über unzeitgemässe Weisheiten christlicher Spiritualität, die uns vielleicht erst mal gegen den Strich gehen. So etwas wie eine stachelige Suche nach ungebürsteter Lebendigkeit. Der erste Beitrag dreht sich um das Thema Keuschheit.
Es gibt diese Begegnungen, in denen einfach alles passt. Wer wollte das nicht erleben. Gar nicht so schwierig, meint die Geschichte, die hier erzählt wird.
#BlackLivesMatter hat auch in Mitteleuropa Tausende Menschen auf die Strasse getrieben. Massenproteste gegen rassifizierte Ausbeutung und Unterdrückung vor Ort stehen bislang aber noch aus.
Die bisherige Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Verschwörungstheorien hat uns zunächst gezeigt, wie verbreitet und mehrheitsfähig konspirationistische Ideen in früheren Zeiten waren, und wie fundamental die erkenntnistheoretischen Fragen sind, die damit aufgeworfen werden. Dieser Beitrag will nun die »Verschwörungstheorien« selbst näher in den Blick nehmen. Welche Argumentationsmuster liegen ihnen zugrunde, welche Motive treiben sie an? Und was haben sie mit der Art und Weise gemeinsam, in welcher »ganz normale« Menschen sich die Welt zurechtlegen?
Begriffe haben keine zeitlosen, kontextunabhängigen Bedeutungen. Ihr Gehalt ist das, was sie in einer bestimmten Verstehensgemeinschaft meinen. Darum gibt es auch keine Wörter, die an und für sich rassistisch, sexistisch, oder politisch (in-)korrekt sind – es gibt nur Wörter, die in diesem Sinne verwendet werden.
Spott und Hohn sind eine ständige Erfahrung für jeden Menschen, der von seinem Glauben reden will. Sie lassen ihn verstummen. Spott und Hohn bewirken, dass man sich des Evangeliums schämt, dass die Überlieferung stockt. Aber es ist nicht nur der Spott über die „Frommen“ und ihre Dummheit, die Scham auslöst, damit ist die Sache noch nicht begriffen. Spott und Hohn entstammen enttäuschter Hoffnung. Sie sind ein eminent religiöses Phänomen. Und die Religion ist nicht voll begriffen, wenn nicht auch diese Gegenposition zur Religion verstanden wird.
Der Biologe Rupert Sheldrake wird von der wissenschaftlichen Community als "pseudo-wissenschaftlich" taxiert, weil er von Resonanz, morphische Felder und kollektivem Gedächtnis spricht. Was bezweckt der Autor?
In den letzten zwei Wochen wurde ich aus ganz unterschiedlichen Zusammenhängen mit Vorwürfen konfrontiert: Ein paar Hörer*innen empörten sich über mein Gespräch mit Markus Huppenbauer zu Jordan Peterson. Ein Leser schrieb mir eine sehr freundliche Mail auf einen Blogbeitrag und verband sein Lob mit dem väterlichen Ratschlag doch auf das Gendersternchen zu verzichten. Und als wir im Podcast "Stammtisch" darüber diskutierten, wie man mit den Statuen von General Sutter oder Kolumbus umgehen solle, empörten sich einige, dass wir dies ohne "people of color" besprochen hatten. Besonders viele regten sich über meine altersdiskriminierenden Formulierungen gegenüber Josef Hochstrasser auf. 
Das Christentum in seinen vielfachen Ausprägungen ist nicht sexualfeindlich, sondern hat ein grundlegenderes Problem, das ihm bis heute tief in den Knochen und Eingeweiden steckt: der Umgang mit der Lust. Weil es bis dato keine (auch nicht feministische) breit rezipierte christliche Lusttheologie gibt, ist aus dieser religiösen Tradition nichts wirklich Konstruktives zu lernen, sondern sie hält vor allem eine Unmenge an Material zur Dekonstruktion von überlieferten und bis heute wirkenden Rollenbildern, Geschlechtsfestlegungen und Sexualitätsvorstellungen bereit.

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