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Der Kunstvlog: Ästhetische Gefühle (2) – Optimismus der Melancholie

In diesem Kunstvlog bin ich wieder einem gemischten Gefühl auf der Spur: Schwermut, Trauer und Depression in Verbindung mit überraschendem Trost, Freiheit und Leichtigkeit.

Diese Mischung begegnet in neuen Werken der belgischen Künstlerin Berlinde De Bruyckere. Sie verbindet emotionale Komplexität und existenzielle Tiefe mit dem Geheimnisvollen und Heiligen. Die Künstlerin knüpft dabei an christliche Sakral- und Sepulkralkunst an und definiert en passent die Engelsfigur neu.

Grabesstimmung erhält Raum, aber es bleibt nicht bei der düsteren Gefühlslage, sondern es geschehen überraschende Transformationen.

De Bruyckere entwickelte ihre Arcangelo-Serie vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Die Serie ist ein ungewöhnliches Beispiel zeitgenössischer Kunst, die üblicherweise nicht auf Trost ausgerichtet ist, sondern häufig eher irritieren oder verstören will.

Die Begriffsprägung «Optimismus der Melancholie» habe ich von Slavoj Zizek übernommen, der in diesem Video über Lars von Triers Film «Melancholia» spricht.

Berlinde de Bruyckere über ihre neuen Werke, zu sehen in der Galerie Hauser & Wirth (Zürich).

Ihre Ausstellung «A Simple Prophecy» läuft noch bis 13. Mai.

 

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