Zeugnisse des reformatorischen Bildersturms sind rar. Eine Ausnahme bildet der Berner Skulpturenfund. 500 Fragmente, zu sehen im Historischen Museum Bern. Die Bruchstücke wurden in den 1980er-Jahren bei Sanierungsarbeiten auf der Münsterplattform zufällig in 14 Metern Tiefe gefunden. Es sind Relikte des Bildersturms von 1528: Zerschlagene Gesichter, abgetrennte Gliedmassen, abgeschlagene Köpfe von Heiligenfiguren.
Bereits 1523, also vor genau 500 Jahren, brach der Bildersturm in Zürich los: Als Initialzündung gilt die Bilderssturmpredigt, die der Reformator Leo Jud Anfang September gehalten hat.
«.. die götzen uss den kilchen tuon …».
In dieser Sonderausgabe des Kunstvlogs seht ihr Fragmente aus Bern. Als ich vor einigen Jahren erstmals im Historischen Museum Bern war und auf die Splitter traf, konnte ich mir zunächst keinen Reim darauf machen. Besonderen Eindruck machte auf mich der Gemarterte mit Zerstörungsspuren – zuzusagen doppelt beschädigt.
Foto: Relikt des Bildersturms aus dem Historische Museum Bern.