Dein digitales Lagerfeuer
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Politik

Im römischen Reich wurden Gotteslästerer an den Galgen gebracht oder durch das Entzweischneiden ihrer Zunge an weiteren Sprechsünden gehindert. In unseren liberalen Gesellschaften erscheinen Blasphemieverbote dagegen als antiquiert. Verschiedene Staaten haben die betreffenden Gesetzesartikel gestrichen. Mich interessiert in diesem Beitrag die spezifisch christliche Dimension der Diskussion um Blasphemie, die Paradoxie der Schändung des Geschändeten.
Auch nach 2‘000 Jahren kann das Kreuz noch aufregen. Leidenschaftliche Befürworter der Religionsfreiheit und der Neutralität unseres liberalen Staates empören sich über die Restbestände dessen, was gerne als «christlich-abendländische Kultur» bezeichnet wird. Hüter:innen ebendieser Kultur beschwichtigen und wollen den Ball flach halten. Ein Kommentar zu dieser immer neu aufflammenden Debatte – und ihrer eigentümlichen Rollenverteilung.
Als Christen dürfen wir die mediale Gleichsetzung von tiefgläubig mit evangelikal, antiliberal und reaktionär nicht einfach hinnehmen. Sonst setzen sich verzerrte und falsche Bilder des Christentums immer mehr in den Köpfen fest.
Das Referendumskomitee gegen die «Ehe für alle» fühlt sich diskriminiert, weil mehrere Banken sich geweigert haben, für seinen Trägerverein ein Konto zu eröffnen. In seinem Blogbeitrag von heute morgen hat Stephan Jütte das eigenartige Rechtsempfinden des Vereins angeprangert und die Freiheit einer Bank hervorgehoben, selbst zu entscheiden, mit wem sie Geschäfte machen möchte und mit wem nicht. Ich erkläre hier, warum ich die Ablehnung der Bank trotzdem daneben finde.
Mit diesem Beitrag setzt Thorsten Dietz seine Blogserie über die evangelikale Bewegung und das Phänomen der «Postevangelikalen» fort. Er spürt den Gründen für die Politisierung weiter Teile des Evangelikalismus nach – und zeigt auf, dass die Versuchung zum Autoritarismus wohl zum zeitgenössischen Evangelikalismus gehört, dass er ihr aber nicht notwendigerweise erliegen muss.
Manu und ich haben drei Anläufe gebraucht, um unsere Podcastfolge zur Frage «Was ist Wahrheit?» aufzuzeichnen. Das hat mehrere Ursachen: Die Intuition, dass mit «Wahrheit» viel auf dem Spiel steht, eine falsche Skepsis gegenüber «Wahrheit» und ein riesen Durcheinander in der Frage, was Wahrheit eigentlich meint.

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