Dieter Vieweger lebt seit 30 Jahren in Jerusalem und überblickt die Geschichte der Stadt wie wenige: Er leitet das DEI (Deutsches Evangelisches Institut) und erforscht als Archäologe, Theologe und Professor für Altes Testament die unglaublich reiche Vergangenheit des Landes.
Was hat die Geschichte Jerusalems mit der konfliktreichen Gegenwart zu tun? Wie lässt sich die Stadt lesen? Welche Erkenntnisse können biblische Texte und archäologische Funde liefern? In seinem Büro hoch über der Altstadt berichtet Dieter Vieweger von seiner Arbeit und ihren politischen und theologischen Verflechtungen.
Sabine Rotach hat sich für zwei Monate nach Jerusalem aufgemacht, um der faszinierenden Stadt auf die Spur zu kommen. In den drei Folgen ihres Summerspecials nähert sie sich ihr von ganz verschiedenen Seiten. Sabine Rotach war u.a. Moderatorin und Redaktorin bei SRF 2 Kultur und wird ab September in Basel Theologie studieren.
Weiterführende Links:
- DEIAHL – Deutsches Evangelisches Institut für Altertumwissenschaft des Heiligen Landes
- Jerusalem Ophel Excavation 2023 Preview – YouTube
- Erlöserkirche Jerusalem (durch-die-zeiten.info)
- Streit um das Heilige Land – Biblisch-Archäologisches Institut (bai-wuppertal.de)
- Archäologie der biblischen Welt – Biblisch-Archäologisches Institut (bai-wuppertal.de)
2 Gedanken zu „Dieter Vieweger: Archäologie ist (fast) immer politisch“
“Mit historischer Forschung den Sinn der biblischen Schriften in die heutige Welt interpretieren”.
Dies gelingt Prof. Dieter Vieweger nach über 30 Jahren seiner Forschung vor Ort in Jerusalem auf ganzer Linie.
Wer als Laie schon Mal etwas von der Historisch-Kritischen-Methode HKM gehört hat, die man nach dem Hören dieses kurzweiligen Dialogs von Moderatorin Sabine Rotach mit Prof. Dieter Vieweger durchaus als Historisch-Selbstkritische-Methode bezeichnen könnte, der schöpft hier m.E. voll gute und nachvollziehbare Gedanken.
Das heutige Lesen der “antiken” Bibel wird durch HKM sinn-gemäß bereichert durch Einbezug und Sichtung der Relevanz historischer kultureller und religiöser Gegebenheiten, Rituale, Bräuche, damalige Rechtskultur, Kulturreflexion usw. mit der entsprechenden Gewichtung und Relation zu heutigem Geschehen: Recht, Gerechtigkeit, alle Menschen sind gleich, die Würde jedes Menschen ist unantastbar, Mensch braucht Gemeinschaft und wird gehievt auf Augenhöhe. Gemeinsame Stärke schwächt Schwäche.
Tolles Interview. Danke vielmals für die Arbeit und Mühe. Super.