Dein digitales Lagerfeuer
Dein digitales Lagerfeuer

Religion & Glauben

Am 23. August ist Jean-Luc Nancy gestorben. Bis dahin hat er dreissig Jahre mit einem Spenderherzen gelebt und eine sprühende Lebendigkeit in die grossen Philosophischen Grundfragen nach dem Menschen, dem Sinn oder der Wirklichkeit gebracht, die uns über seinen Tod hinaus Jahrzehnte beschäftigen wird.
Wer auf der Grundlage der christlichen Tradition und Ideengeschichte nach Argumenten oder Bildern sucht, mittels derer die Würde des Menschen behauptet oder verteidigt werden kann, stösst immer wieder auf die Rede von der Gottebenbildlichkeit des Menschen. Wahrscheinlich gibt es aber für den Würdegedanken bessere Motive.
Wie kann ich mich ehrlich machen? Wie viel Aufrichtigkeit hält meine Beziehung aus? Soll ich mich vor meinem Partner oder meiner Partnerin seelisch nackt machen oder ist es besser, wenn wir (kleine) Geheimnisse hüten? Und wie viel Selbsttäuschung schwingt mit, in Paarbeziehungen wie im Bezogensein auf Gott oder das Absolute?
Ich mag Rom. Die Kaffees, die Hitze, die Ungleichzeitigkeit von modernen Bauruinen und Altertümern, die man alle fussläufig beim Herumschlendern antrifft und die einen selbst in einen grösseren Zusammenhang stellen. Jetzt im Sommer ist Rom kein bisschen hektisch. Die Wärme verlangsamt alles und die Touristen strömen nicht durch die Gassen, sondern flanieren.
Mit diesem Beitrag setzt Thorsten Dietz seine Blogserie über die evangelikale Bewegung und das Phänomen der «Postevangelikalen» fort. Die inneren Spannungen im Evangelikalismus zeigen sich kaum irgendwo so deutlich wie in der theologischen Deutung des Verhältnisses von Frauen und Männern. Im Umgang mit dieser Frage stehen inzwischen mehrere heiße Fragen zur Diskussion: Das Verhältnis von Glauben und Kultur, das Bibelverständnis und die Einheit der Bewegung insgesamt.
In Berlin eröffnet heute Deutschlands erstes religionsspezifisches Kindermuseum. Es hat die Form der Arche Noah und ist ein transkultureller Lern- und Spielort, in dem es um »Tikkun Olam« geht, »Weltverbesserung«.
Bei vielen Menschen schwindet das Freiheitsgefühl. Da hilft der Hinweis auf die freiheitlichen Grundrechte herzlich wenig. Kommt nun die Zeit, da wir Freiheit nicht länger nur beanspruchen, sondern einander grosszügig ermöglichen?
Die Zahlen sehen nicht gut aus. Nur im letzten Jahr hat die Reformierte Landeskirche des Kanton Zürich fast zehntausend Mitglieder verloren. Relativ zu den Mitgliederzahlen sind das fast doppelt so viele wie noch vor fünf Jahren. Wer auf die Taufzahlen blickt, erkennt, dass der Schrumpfungsprozess nicht linear verlaufen wird: Nur gut jedes zweite Kind aus einem reformierten Haushalt in der Schweiz wird noch getauft. Progressive Schrumpfung, sozusagen. Und ein Blick in die Niederlande, in denen die Protestantische Kirche vielleicht eine Generation Vorsprung hat auf die hiesige Entwicklung, erspart komplizierte Modellrechnungen.

RefLab regelmässig in deiner Mailbox