Dein digitales Lagerfeuer
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Sanftmut: Eine Seligpreisung. Eine RefLab Meditation.

Zum mitdenken, einfühlen und nachklingen lassen: Was ist eigentlich Sanftmut?

 

In einer Welt, in der schon die Sprache den Mut markiert,
den es scheinbar braucht, um sanft zu sein,
ist Zärtlichkeit ein revolutionärer Akt.

Selig die verwurzelt fließenden
Selig die verzweifelt Naiven,
die trotzdem nach Frieden
suchen und ihm nachjagen.

Selig die Neugierigen,
Selig die noch Überraschbaren
Selig, die Anfassbaren
Selig die, die sich das Staunen über Unfassbares
nicht ausreden lassen.

Selig die Bewegbaren,
Selig der Kloß im Hals,
Selig das „nicht egal“
Selig die Tränen,
Selig sich derer nicht mehr zu schämen.

Selig die Zweifelnden, die nicht einfach alles herunterwürgen,
was ihnen verabreicht wird und aus Sanftheit zu sich wagen,
selbst das scheinbar Heilige mit Mut zu hinterfragen

Selig die Überzeugten, die mutig dafür einstehen
ohne überheblich und granitig zu werden.

Selig die Glaubenden, die sich ihrer eigenen Widersprüchlichkeit
und Bruchstückhaftigkeit bewusst sind.

Selig das mutig-sanfte „Vielleicht!,
wo ein Ausrufezeichen zu weit
gegangen wäre.

Selig die Ambigutätstoleranz
die in all ihrer unbequemen Sperrigkeit,
ein sanftes Gegengift
für meine dummen Dualismen sein kann.

Selig der sanfte Widerstand,
das Aufbegehren der steig kleinen Tropfen,
Glückselig die Liebenden
und die, die an die Liebe – hoffen

Glücklich die Lustvollen,
die Zärtlichkeit zulassen können.

Selig jeder Kuss,
Selig das Erkennen,
Selig die Sehnsucht

Selig die Hände,
Selig die Haut,
Selig die Neugier,
Selig das Vertrauen.

Selig die, die sanft mit sich selbst sein können.

Selig „Wie geht es dir?“
Selig „Was brauchst du?!
Selig „Weißt du noch damals?!
Selig „Mir geht es auch so.“

Selig die Zerbrechlichen.
Selig die von ihrem Zerbruch Sprechenden
und Schreibenden und Worte Verschenkenden
für die, denen die eigenen ausgegangen sind.

Selig die absichtslosen Erschafferinnen schöner Dinge,
die sich selbst als Publikum dafür genügen.

Selig die Demütigen, die nicht ständig nach Raum greifen.

Selig die um Brücken bemühten und auf beiden Seiten keine Baugenehmigung erreichen.

Selig die Zärtlichen
Glücklich das Zarte
Double Blessed die achtsam Aufmerksamen,
denn sie werden Universen entdecken,
wo andere nur Alltag sehen

Selig die Sachten,
Glücklich die Sanften,
die dafür mehr Mut brauchen
als Hass in der Lage ist aufzubringen
Glücklich die übersehenen Vollbringer,
kleiner Dinge, die getan werden müssen.

Glückselig, die dankbaren,
die sich als Beschenkte betrachten.
Selig die nach Hilfe fragenden
Selig die, die Abgeben, von dem, was sie haben.

Selig sind die Sanftmütigen;
denn sie gestalten die Gegenwart
so unendlich menschlich.

In einer Welt, in der schon die Sprache den Mut markiert,
den es scheinbar braucht, um sanft zu sein,
ist Zärtlichkeit ein revolutionärer Akt.

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2 Gedanken zu „Sanftmut: Eine Seligpreisung. Eine RefLab Meditation.“

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