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 Lesedauer: 2 Minuten

Das Hohelied. Eine RefLab Meditation

Von dem was fehlt, wenn die Liebe nicht ist. Das Hohelied erzählt von dem, was uns alle zusammenhält, was nicht fehlen darf.

 

Könnte ich Poesie performen,
mit Worten, die Menschen berührten,
als seien sie nicht von dieser Welt,
aber die Liebe fehlt,
wär ich wie ein pumpende Beats
aus der Nachbarwohnung,
wenn ich am nächsten Tag früh raus muss
und mich schlafen legen will.

Käme ich gedanklich zum komplexesten Kern
und könnt’ ihn kapieren und greifen
und das Geheimnis erklären
und hätte Vertrauen so unerschütterlich,
dass sich die Berge verrücken ließen,
fiele all das nicht ins Gewicht,
wenn jemand wie ich,
bei all diesen Dingen die Liebe vergisst.

Und wenn ich Ally würde,
zu all den wichtigen Themen,
die richtigen Worte fände,
wenn ich mich positionierte selbst gegen Widerstände
und mich immer am Ende auf der richtigen Seite wieder fände,
wenn ich mir Soziale Gerechtigkeit auf die Fahnen schriebe,
aber alles ohne Liebe,
hätte ich vielleicht lieber geschwiegen

Am Anfang spricht die Liebe das Licht an
Und sie wartet und lächelt mir zu.
Sie schreit mich nicht an
und betont ihre Großartigkeit nicht,
um mich klein zu halten.

Sie ist selbstlos und absichtslos und bedingungslos.
Und trotz allem Licht, das sie ins Dasein spricht
manipuliert und gaslightet sie nicht,
Sie führt keine Strichliste über den Mist,
den ich mitunter fabriziere.

Sie ist Heimat der Hoffnung
Und ich vergesse das manchmal,
und wunder mich, warum die Hoffnung an anderen Orten oft so schwer zu finden ist.

Die Liebe ist Beständigkeit,
die bis zum Ende der Zeit bleibt
und vielleicht sogar darüber hinaus

Und selbst, wenn die klügsten Reden und die tollsten Theorien
überholt und veraltet und aus dem kollektiven Bewusstsein verschwunden sind
bleibt die Liebe weiter bestehen

Wie auch immer das geht.

Und ich stehe wieder vor meinem Spiegel und betrachte meine bruchstückhafte Gegenwart
Vielleicht fürs erste genug gesagt
und formuliert und geschrieben
Da bleibt ein geschrumpfter Klumpen Glaube,
und Hoffnung auch, leicht überstrapaziert,
aber die größte unter ihnen
ist die Liebe.

Zur Website von Marco Michalzik

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