Dein digitales Lagerfeuer
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 Lesedauer: 3 Minuten

Was passiert nach dem Tod?

Was geschieht mit uns, wenn wir gestorben sind? Was passiert nach dem Tod? Niemand weiss das – ich natürlich auch nicht.

In diesem Blogpost, Video und Podcast erzähle ich dir jedoch, was ich mir vorstelle und was ich als Theologin darüber denke. Es interessiert mich, was du denkst! Ich bin gespannt, was in den Kommentaren zusammenkommt.

Gott ruft uns noch einmal

Ich glaube, dass es mit unserer Seele nach dem Tod weitergeht. Im christlichen Glauben sprechen wir von der «Auferstehung» oder «Auferweckung»: Gott ruft uns noch einmal beim Namen.

Wie diese «Auferstehung» genau aussieht und wann sie stattfindet, dazu gibt es viele unterschiedliche Vorstellungen.

Einige glauben, dass wir quasi «on hold» sind, bis Gott irgendwann alle Toten versammelt und sagt:

«So, nun schauen wir mal, was ihr im irdischen Leben so getan habt.»

Aber es gibt auch die Geschichte, wie Jesus, kurz bevor er stirbt, dem Mann am Kreuz neben ihm sagt, dass er noch am selben Tag mit ihm im Paradies sein werde. Offenbar kann die Auferstehung auch direkt nach dem Tod geschehen.

Nicht Strafe, sondern Heilung

Ich glaube, dass es nach dem Tod eine Art «letzte Therapiesitzung» gibt. Einige nennen dies auch ein «göttliches Gericht». Ein Rückblick zusammen mit Gott oder Jesus, bei dem wir noch einmal damit konfrontiert werden, was wir im Leben getan haben.

Dabei geht es jedoch nicht um Bestrafung, sondern um Heilung:

Der Wortstamm «richtig» in «Gericht» und «Gerechtigkeit» bedeutet, dass Gott Dinge wieder in Ordnung bringt.

Dass Gott uns richtig macht und aufrichtet, letztendlich. Dass alle Knoten gelöst werden, die sich bis dahin nicht gelöst haben.

Eine allerletzte Therapiesession

Wir blicken zurück und alles kommt ans Licht. Dinge werden gut, die nie gut waren. Dinge, bei denen wir gelitten haben oder bei denen andere wegen uns gelitten haben.

Das ist nicht einfach, es tut vielleicht weh und ist schwer anzusehen, aber es ist heilsam.

Das gehört zum Ankommen bei Gott.

Es gibt keine Schmerzen mehr, heisst es in der Bibel. Wie die eigene Identität dann noch mit dem Körper verbunden ist, ist für mich eine offene Frage –Körperlichkeit hat viel mit meiner Identität zu tun.

Ich stelle mir  vor, dass wir einfach ankommen, im Fluss sind, zuhause, wohl und sicher.

Freier Wille bis zum Schluss

Manche Theolog:innen betonen, dass es wichtig sei, dass wir in dieser Vorstellung immer noch einen freien Willen haben. Dass es bis zuletzt möglich sein muss, sich auch gegen Gott zu entscheiden.

Und danach, wo sind wir dann?

Ich glaube, dass alles und alle irgendwie miteinander verbunden sind. Das bedeutet für mich auch, dass es keine scharfe Grenze zwischen denen gibt, die noch auf der Welt leben, und denen, die schon bei Gott sind.

Ein Beispiel: Wenn ich im Wald spazieren gehe und die Vögel zwitschern höre, sage ich manchmal meinem Grossvater hallo, der vor ein paar Jahren gestorben ist. Ich stelle mir vor, dass er die Vögel jetzt auch hört. Und dass er auch mich hört, wenn ich mit ihm spreche.

Aber ich glaube auch, dass uns nach dem Tod neue Welten aufgehen.

Dass wir mehr sehen, mehr lernen, dass wir die Verbundenheit vollständig erleben. Ohne dass wir uns selbst komplett verlieren.

 

Videos/Blogposts von Evelyne zu: 

Keine Angst vor der Hölle!

Was ewiges Leben wirklich bedeutet

 

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10 Gedanken zu „Was passiert nach dem Tod?“

  1. Heute WISSEN wir, nicht zuletzt aus den Nahtod- und Reinkarnationserfahrungen, dass es für ALLE Menschen nach dem Tod weitergeht und, dass das seit Menschengedenken – also nicht erst seit der Aufersteung – so war. In der Auferstehung geht es um die REALE Erfahrung der Freiheit von Leid, Krankheit und Tod. Da diese ihre Wurzel in einem jeden Menschen haben, geht es im christlichen Glauben darum, diese Wurzel durch einen, über die einzelnen Erdenleben hinausreichenden, Prozess allmählich zu überwinden. Als Endprodukt dieser Überwindung tritt die Auferstehung zum Leben – denn Freiheit von allem Negativen ist das wahre Leben – bei denen ein, die den Prozess der Heiligung vollendet haben. Was also jetzt bei einem physischen Abscheiden und dem Leben ohne Körper geschieht, ist gar nicht so wichtig, obwohl es auch darüber zuverlässige Erkenntnisse gibt.
    Wie man zur Auferstehung gelangt und wie man sich heiligt, lehrt mein Blog: https://manfredreichelt.wordpress.com/ . Den “großen Überblick” gibt es hier: https://www.academia.edu/21116859/Sind_Reinkarnation_und_christlicher_Glaube_miteinander_vereinbar

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  2. Was für einen spannende und zugleich doch nur spekulativ beantwortbare Frage. Sie beginnt ja schon mit der Feststellung, dass wir gar nicht exakt sagen können, wann ein Mensch eigentlich tot ist.
    Was danach geschieht, mit uns, unserer Seele, unserem Körper, unserem religiös verbrieften Recht auf ein ewiges Leben…
    Wann man ehrlich ist: Wir wissen es nicht. Es gibt ja nur Andeutungen in der Bibel.
    Ich denke, vieles von dem, was wir mit Ewigkeit, Paradies etc. verbinden, hat mit dieser Hoffnung zu tun, dass das nicht alles gewesen sein kann, diese 70 bis 90 Jahre hier auf der Erde.
    Was wir ahnen können: geschlechtslos, aber nicht körperlos. Oder vielleicht besser, geschlechtsneutral. Und in jedem Fall den Himmel auf Erden und nicht irgendwo im Himmel im Paradies.
    Dass die Dinge dieser Welt, meiner Welt und meines Lebens “zurechtgerückt” wurden von Gott, ist ein Gedanke, der mir sehr zusagt.
    Für mich ist ein zeitloses Sein in Gemeinschaft mit Gott nur ohne “Hölle” denkbar.
    Ich verbinde mit diesem Leben über den Tod hinaus ein Eins sein mit mir, ein in meiner Mitte ruhen, ein Ankommen.
    Zur Parallelität von Diesseits und Jenseits gefiel mir diese absurde Geschichte vom “Londoner Totenbuch” in Will Selfs Buch “Die Quantitätstheorie des Irrsinns”.

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  3. Geht mit dem Tod eine Türe zu oder geht eine Türe auf? Für mich geht eine Türe auf, ein weiteres Abenteuer beginnt, ein neues Kapitel wird aufgeschlagen wie in einem Roman. Fortsetzung folgt. Der Tod als Neubeginn, als Chance und nicht als Bestrafung. Welche Form wir dabei einnehmen spielt doch keine Rolle, die Form ist vergänglich, nur die Entwicklung unseres Bewusstseins ist massgebend auf diesem langen und leidvollen Weg. «Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht. Du führst mich doch zum Ziele, auch durch die Nacht.»

    Ewiges Leben und nicht ewige Verdammnis. Unser Ziel ist ewige LIEBE. Punkt.

    Hermann Hesse beschreibt es auf wunderbarer Art und Weise:
    «Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
    Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
    Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
    Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
    Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
    Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
    Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
    In andre, neue Bindungen zu geben.
    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
    Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

    Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
    An keinem wie an einer Heimat hängen,
    Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
    Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
    Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
    Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
    Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
    Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

    Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
    Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
    Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
    Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!»

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  4. Liebe Evelyne, vieles von dem, was du schreibst, teile ich. Besonders die Gedanken zum Thema «Gericht» und «richtig stellen», finde ich inspirierend.
    Zu der Frage der Identität und Körperlichkeit möchte ich Folgendes sagen: Unser Körper zersetzt sich oder wird verbrannt und bleibt so im Kreislauf der Materie; das wissen wir. Was mit unserer Identität – ich nenne sie Bewusstsein – passiert, stelle ich mir vor, dass sie (es) sich in Gott auflöst.
    Wie ich dazu komme, erzähle ich gerne kurz. Aktuell meditiere ich im Rahmen der Exerzitien im Alltag und erlebe dabei immer wieder so etwas wie «Augenblicke der Ewigkeit». Ich bin dann im Modus «Schweige und höre», d. h. ich versuche so wenig wie möglich, eigene Gedanken zu formulieren, sondern bin achtsam darauf, was Gott mir sagen möchte, mein Verstand ist dann ganz auf Empfang. Wenn dann so ein «Augenblick der Ewigkeit» kommt, sehe ich eine helle, leuchtende Umgebung und «weiss» dann die Antwort und die absolute Gewissheit ist da: das ist Gottes Antwort. In diesem Zustand sind Hören, Fühlen, Sehen und Wissen eins (Synästhesie). Ich nehme mich selbst nur noch ganz reduziert wahr; «mich gibt es fast nicht mehr». Anders ausgedrückt: Mein Bewusstsein von mir selbst ist auf ein Minimum reduziert.
    So ähnlich stelle ich mir die Situation nach dem Tod vor, ausser dass sich mein Ich ganz in Gott aufgelöst haben wird, und dass es mich und mein Bewusstsein nicht mehr gibt.
    Folgender Gedanke schiesst mir durch den Kopf: Ich bin, du bist, er, sie, es ist, … gibt es dann nicht mehr. Es gibt nur noch die Grundform «sein».

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    • Lieber David, danke für deinen Kommentar. Das klingt so interessant. Ich würde gerne mehr meditieren, habe es aber bisher nicht integrieren können… Liebe Grüsse!

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  5. Liebe Evelyne, danke, dass Du den Mut aufbringst, dieses Thema aufzugreifen, bei dem ich gemerkt habe, dass die Menschen nicht gerne darüber sprechen und es schnell abgehakt wissen wollen. Für Naturwissenschaftler sind die Neuronen das Trägermaterial für das aus ihrer Sicht illusorische Konzept der «Seele», das ohnehin nur als Trostfunktion dient. Auch ich spreche nicht gerne über den Tod, allerdings aus anderen Gründen. Ich durfte selber schon Gotteserfahrungen erleben, es war wunderschön. So etwa stelle ich das Sein ohne Körper vor: eine reine Präsenz aus Liebe und Freude.

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