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Rob Bell: Love Wins

Mit dem Buch «Love Wins» hat sich der amerikanische Pastor Rob Bell nicht nur in die Herzen von Millionen Leser:innen geschrieben, sondern gleichzeitig auch zum Outcast der konservativen Evangelikalen in den USA gemacht.

Manuel und Stephan unterhalten sich in dieser «Ausgeglaubt»-Folge über den sagenhaften Erfolg des Buches, über die Schnappatmung, welche universalistische Ideen bei Evangelikalen zuweilen auslösen – und über einen spielerischen Umgang mit Dogmen und Glaubensinhalten, dem es doch nicht an Ernsthaftigkeit mangelt…

8 Kommentare zu „Rob Bell: Love Wins“

  1. Es braucht mE nicht zwingend einen narrativen Stil, um eine Versöhnung Gottes mit allem denken zu können. Mit meinem systematischen Gehirn geht das auch sehr gut. Denn auf Golgatha ist eben nicht alles vollbracht, was die Erlösung der Schöpfung angeht. Es wurde nur die vertragsrechtliche Grundlage dazu gelegt. Der Rollout des Erlösungswerks Christi findet ja laufend erst noch statt und endet in 1 Kor 15,26. Er muss herrschen bis er alle seine Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod entmachtet. Man kann zeigen, wie das Erlösungswerk Christi die Grundlage für eine potenzielle Versöhnung Gottes mit der gesamten Schöpfung gelegt hat.

    1. Ich glaube dir gerne, dass das für dich funktioniert. In den letzten Jahrzehnten kenne ich aber keinen einzigen Bestseller, der dieses Dogmatikprogramm fährt, oder? Lieber Gruss!

      1. Da hast du recht. Mir wurde auch gesagt: Theologische Fachliteratur läuft gar nicht. Und lass am besten das Thema der Allversöhnung außen vor. – Nun, man schreibt ein Buch ja vielleicht nicht mit der primären Movitation, damit ein Bestseller daraus wird, sondern weil etwas gesagt werden muss.

        Ich sehe die Dogmen nicht in erster Linie als Lehrsätze, denen ich unreflektiert folgen muss. Sondern Dogmen sind doch der Versuch, in eigenen Worten die erfahrene Offenbarung Gottes zu fassen, nämlich das, was er bereits (für mich) getan hat und was er noch tun wird.

        1. Die „Allversöhner“, die ich kenne, verlassen sich allein auf ein paar wenige durchaus korrelierende Äußerungen des Paulus. Sympathisch. Aber gerade Paulus behauptet von sich, dass sein Wissen Stückwerk sei und er selbst die Dinge nur sehe wie in einem verschwommenen Spiegel. Paulus redete sehr oft situativ reaktiv. Mal so, mal anders, immer zwischen den Stühlen und je nach Publikum.
          Grüßle

          1. Es ist richtig, dass die Ziele Gottes bei Paulus am deutlichsten zu finden sind. Doch gibt es durchaus Theologen, die die ganze Schrift darauf hin geprüft haben. Die Gottesziele stehen ja auch in einem engen Zusammenhang mit seinem Wesen, welches auch in der ganzen Schrift zu finden ist.

            Ja, Paulus redet auch von Stückwerk seines Wissens. Und ja, auch situativ (Man muss allerdings nicht aus jeder Bibelstelle eine verallgemeinerte Systematik ableiten wollen. Das würde ich jetzt als biblizistisch bis fundamentalistisch bezeichnen). Paulus spricht aber auch davon, dass es ihm gegeben ist, das Wort Gott voll auszurichten (auf ein Vollmaß zu bringen, Kol 1,25ff). Und diese Fülle hängt mit der Vorstellung des Geheimnisses Christi zusammen, von dem er immer wieder spricht.
            Gruss Tobias

  2. Irgendwie „passend“(?) gerade in dieser Woche dieses Buch mit diesem Titel…
    Wann gewinnt denn nun die Liebe?
    Wann ist der Zeitpunkt des „letzten Wortes“, das, laut dem deutschen Buchtitel, die Liebe hat?
    Wie viele Diktatoren braucht es denn noch, die sich über alles Hinwegbomben, was Liebe beinhaltet? Wie viele vernichtete Leben und traumatisierte Kriegsflüchtlinge?
    Wie viele Pandemien noch?
    Wie viele katastrophale IPCC-Berichte?

    Was haben diese bisherigen 2000 Jahre Wartezeit denn gebracht? Wirklich mehr Liebe? Wirklich eine gewinnende Liebe?

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