Dein digitales Lagerfeuer
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Beiträge Schweiz

Der in Sonntagsreden beschworene «liberale Rechtsstaat» scheint gegenüber autokratischer Herrschaft und kalkuliertem Machtstreben gegenwärtig wie ein freundlicher aber ziemlich zahnloser Greis. Russland führt einen Krieg gegen seinen Nachbarn, die Ukraine. Währenddessen besingen manche besonders freie Geister die Virilität, Konsequenz und Standhaftigkeit Putins, die EU und die Vereinigten Staaten rüsten mit immer schwererem Wirtschaftsgeschütz auf. Und doch fragt man sich, ob dies angesichts der Lage wirklich mehr als Worthülsen sind. Und die Schweiz? Sie bleibt neutral.
Die Credit Suisse soll, einem internationalen Recherche-Netzwerk (OCCRP) zufolge, Jahrzehnte lang umstrittene Machthaber, korrupte Beamte, Kriegsverbrecher und Drogendealern zu ihren Kunden gezählt haben. Die Vorfälle reichen in die 1940er-Jahre zurück und umfassen eine Zeitspanne bis weit ins vergangene Jahrzehnt. Diese Vorwürfe stützen sich auf bankinterne Daten, die geleaked worden sind. Die Tamedia-Gruppe, welche normalerweise Teil dieses Netzwerks ist, hat zudem darauf aufmerksam gemacht, dass sie sich nicht an den Recherchen beteiligen konnte, weil hierzulande Journalist:innen mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden, wenn sie Daten publizieren, die das Bankgeheimnis verletzen.
Am 1. Oktober dieses Jahres hat der Bundesrat beschlossen, beim Heiligen Stuhl in Rom eine Botschaft zu errichten. Diese Woche war der Staatssekretär des Vatikans, Kurienkardinal Parolin, in der Schweiz zu Besuch, um die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl vor 100 Jahren zu würdigen. Aussenminister Ignazio Cassis hat ihn in Bern empfangen.
Das Ständemehr gehöre auf den Müllhaufen der Geschichte, twitterte Juso-Präsidentin Ronja Jansen nach der Abstimmungsniederlage. Das ist etwas trotzkig (!) formuliert aber deswegen noch lange nicht falsch.
Wie können wir in Katastrophenfällen den Überblick und einen kühlen Kopft bewahren? Inwieweit lässt sich der Ausnahmefall proben? Und was gibt Kraft und Hoffnung? Der Theologe Stephan Jütte im Gespräch mit dem Stabschef der Humanitären Hilfe des Bundes in Bern, Silvio Flückiger, über riskante Einsätze des Katastrophenhilfscorps.

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