Less noise – more conversation.

Über Menschen und Pilze (mit Bonus)

Wenn wir im Wald einen Pilz sehen, ist das nur die «Spitze des Eisbergs»: Der grösste Teil befindet sich unter der Erde. Kilometerlange Fäden, ein Kommunikations- und Nährstoffnetz des Waldes, das alles verbindet. Wir Menschen funktionieren auch so: Zwar treten wir als Einzelpersonen auf, aber eigentlich sind wir auf vielfältige Weise miteinander verbunden und vernetzt.

Ein tolles Beispiel dafür: Als ich vor mehr als einem Jahr ein Video zu diesem Thema veröffentlicht habe, hat es eine Pfarrerin zu einer Predigt inspiriert. Diese hat sie mir dann als Tonaufnahme geschickt und ich habe mich total darüber gefreut, wie sie – Pfarrerin Kathrin Brodbeck von der reformierten Kirche Moosseedorf – meine Gedanken weiterdenkt.

Kathrin hat mir nun die Erlaubnis gegeben, ihre Predigt «Über Menschen, Brot und Pilze» im Podcast zu teilen. Nach dem Outro (ca. ab Minute 7:30) also die Predigt.

Ich freue mich über eure Gedanken als Kommentar.

 

RefLab-Blogpost «Mein Wort des Jahres: Schopftintling»

Holy Embodied-Folge «Das Reich der Pilze: Alleinheit zum Anfassen» mit Pilzexpertin Susanne Hofmann

TED-Talk von A. J. Jacobs: «My journey to thank all the people responsible for my morning coffee» 

 

1 Kommentar zu „Über Menschen und Pilze (mit Bonus)“

  1. Beziehung, überall nur Beziehungen, sichtbar und unsichtbar, sie sind geheimnisvoll ineinander verwoben. Denn nur ein Gesetz im Universum ändert sich niemals – das alle Dinge sich wandeln und nichts dauerhaft ist – durch das Gesetz von Ursache und Wirkung. Aus „Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben“: „Wenn Sie sich einen Baum vorstellen, denken Sie an ein fest umrissenes Objekt, er ist das auch. Aber wenn Sie den Baum näher betrachten, erkennen Sie, dass er letztlich keinerlei unabhängige Existenz besitzt. Der Regen, der auf seine Blätter fällt, der Wind, der ihn wiegt, die Erde, die ihn nährt und hält, die Jahreszeiten und das Wetter, das Licht von Sonne, Mond und Sternen – alles hat teil an diesem Baum. Wenn Sie noch tiefer über den Baum nachdenken, werden Sie sehen, dass alles im Universum dazu beiträgt, den Baum zu dem zu machen, was er ist. Der Baum kann zu keinem Zeitpunkt von allem andern getrennt werden.

    Auch die moderne Wissenschaft berichtet uns von einer aussergewöhnlichen Bandbreite an wechsel-seitigen Bezogenheiten: Das Verbrennen eines Baumes im Regenwald in gewisser Weise die Luft in Paris verändert, dass das Flattern eines Schmetterlings in Yucatan das Leben eines Farns auf den Hebriden beeinflusst. Die Biologen beginnen, den fantastischen und komplexen Tanz der Gene zu entschlüsseln, die Persönlichkeit und Identität erzeugen – ein Tanz, der weit in die Vergangenheit reicht und zeigt, dass jede sogenannte Identität aus einem Wirbel verschiedenster Einflüsse zusammengesetzt ist. Physiker haben uns die Welt der Elementarteilchen vorgestellt; eine Welt, die auf erstaunliche Weise Buddhas Bild vom schimmernden Netz gleicht, als das sich das Universum entfaltet. So wie die Juwelen in diesem Netz, existieren alle Partikel potentiell als verschiedene Kombinationen anderer Partikel. Wenn wir also uns selbst und die uns umgebenden Dinge betrachten, die wir für so solide, stabil und beständig gehalten haben, finden wir, dass sie nicht mehr Wirklichkeit besitzen als ein Traum!

    Glaube, Spiritualität bedeutet also, uns bewusst zu sein, dass wir in wechselseitigen Beziehungen mit allem und jedem anderen stehen. Selbst unsere kleinsten und unwichtigsten Gedanken, Worte und Taten, unsere Handlungen haben reale Konsequenzen im gesamten Universum. Wirf einen Stein in einen Teich – er lässt Bewegungen über die ganze Oberfläche des Wassers wandern. Die Kreise verschmelzen ineinander und erzeugen neue. Alles ist unauflösbar ineinander verwoben: Wir kommen zu der Erkenntnis, dass wir für alles, was wir denken, sagen oder tun, verantwortlich sind. Wir sind wirklich ver-antwortlich für uns selbst, jeden und alles andere – das ganze Universum.„

    Für mich gibt es nur Beziehungen, sie sind mir nur nicht immer so bewusst im Alltag 😉 Grenzenlose Liebe, der Schöpfer manifestiert sich in der Schöpfung als grenzenloses Leben, als Atom und Kosmos, Apfel und Baum, Hund und Katze, Stein und Wasser, Bewusstsein und Körper, Sonne, Mond und Sterne. Der EINE in allem und alles aus dem EINEN. Einheit und Liebe als gemeinsamer Nenner. Das ist die Botschaft der Mystikerinnen und Mystiker aller Religionen, der genialsten Physikern und Mathematikern, die Erkenntnisse der Relativitätstheorie und der Quantenphysik. Religion und Wissenschaft sind oft nur zwei Seiten ein und derselben Medaille. Glauben oder Spiritualität bedeutet also lieben und geliebt werden, uns bewusst sein, dass wir in wechselseitigen Beziehungen mit allem und jedem anderen stehen.

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