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Oliver Burkeman: «4000 Wochen» – oder: Wie steige ich aus dem Hamsterrad aus?

In der ersten ordentlichen Folge dieser Staffel gibt uns ein Buch des Journalisten Oliver Burkeman das Thema vor. Der Titel «4000 Wochen – Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement» zeigt schon an, worum es geht – und, full disclosure: Manuel ist ein richtiger Fan des Buches geworden und liest es seit einigen Wochen quasi parallel zur Bibel…: Burkeman plädiert leidenschaftlich für ein Leben, das der eigenen Endlichkeit nicht ausweicht, sondern sie gerade umarmt. Erst die Einsicht in die Tatsache, dass wir nicht ewig leben, sondern im guten Fall ungefähr 80 Jahre oder eben «4000 Wochen» Lebenszeit zur Verfügung haben, befreit uns, dem Alltagsstress zu entkommen.
Das Buch ist eine grandiose Anleitung zum fröhlichen Prokrastinieren, eine Ermutigung, die JOMO (the Joy Of Missing Out) statt der FOMO (the Fear Of Missing Out) zu entdecken und das Dringliche zugunsten des Wichtigen strategisch zu vernachlässigen – und es gibt Manuel und Stephan genügend Anlass, über eine Welt nachzudenken, die ein solches Buch nötig macht, und über Parallelen, die sich theologisch ziehen lassen…

5 Kommentare zu „Oliver Burkeman: «4000 Wochen» – oder: Wie steige ich aus dem Hamsterrad aus?“

  1. Hört sich ein bisschen an wie der massentaugliche Hartmut Rosa. Der Name kam ja kurz vor, oder. Das Buch „Resonanz“ ist wirklich nicht gerade massentauglich. Das kürzere Nachfolgewerk „Unverfügbarkeit“ gibt es aber auch als Hörbuch – Für den Hörbuch-Fan Stefan 🙂 (at)Manu: Tolle’s „Jetzt“ darf man sich echt nur als Hörbuch (gelesen vom Autor) anhören. Ich finde er teilt gut seine Erfahrung, aber für den Geist ist es ein bisschen wenig. Fand den Einwand damals,dass der Mensch nur mit Geist, Seele, Körper und Verstand gedacht werden kann sehr gut! Der Gedanke begleitet mich heute noch und macht für mich die biblische Tradition doch sehr viel ganzheitlicher als die selbsternannten Ganzheitlichen (ich wollte damit niemanden beleidigen). Tolle steht übrigens (ohne es zu sagen, aber es ist herauszulesen) in der Tradition des Advaita Vedanta, der Schule des Non-Dualismus. Auch wenn man es erst vermuten würde (oder?) kommt bei Tolle erstaunlich wenig Buddhismus vor. Schlagworte wie Nicht-Ich (anatta), Vergänglichkeit (anicca) oder Leid/Ungenügendheit (dukkha) wird man bei ihm nicht finden. Eine echte Empfehlung von meiner Seite ist der Film „Jnani“ über den ebenfalls „Spontanerwachten“ Sri Ramana Maharshi aus Südindien, der den Nondualismus als Philosophie aufgegriffen hat. Im Nondualismus ist die Erleuchtung die Verwirklichung des ICH BIN durch das direkte Erleben der Wirklichkeit. Die Texte der Tradition (z.B. Ashtavakra Gita) lesen sich ähnlich wie die Ich bin-Worte Jesu. Durch den genannten Film habe ich echt eine Ahnung bekommen, wie Jesus vielleicht auch gewesen sein könnte: https://youtu.be/hVYv9ktilQw (erinnert zeitweise an die Verklärung am Berg Tabor). Der in Portugal lebende und in Jamaika gebürtige Mooji zählt sich ganz eindeutig zur Tradition des Advaita Vedanta. Selber Christ (er kann es sehr gut vereinbaren), ist er aber durch sein direktes Erleben des ICH BIN in einer Begegnung mit dem Schüler Sri Ramana’s, namentlich Papaji, heute aber äußerlich doch eher in der indischen Spiritualität zu verorten: https://youtube.com/@Moojiji. Der Brite Rupert Spira kann das aber auch ganz nüchtern, ohne Gebetskette und Räucherstäbchen: https://youtu.be/BwXosKVO2yI. Ich habe nur die Angst, dass Stefan bei Tolle stehen bleiben könnte, weil er immer mal auftaucht 😉 Außerdem: Das Audiobook „Universal Christ “ von Richard Rohr gibt es als 8 1/2 ständige Podcast-Folge umsonst auf Spotify: https://open.spotify.com/episode/4U2Mp8enfmigld8y0tKDVS?si=nHq0DDBKQvepdZgc4Ykr8Q. Rohr ist der Vollender dieses Kommentars 😉 „Enneagram“ wurde auch nicht besprochen, oder?! Es gibt so viel zu lesen und zu hören. Datum muss man sich eben auf das Wesentliche fokussieren und das ist eben Manu und Stefan bei Reflab 😀

  2. Die Geschichte von Momo und den Zeitdieben erzählt wunderbar anschaulich, was ihr am Anfang der Episode besprecht: Welche Tyrannei das moderne Verständnis von Zeit ist, die man investiert, spart und einteilt. Wunderbar geschrieben von Michael Ende, sodass nicht nur Kinder daran Freude haben!

  3. „Der moderne Mensch wird in einem Tätigkeitstaumel gehalten, damit er nicht zum Nachdenken über den Sinn seines Lebens und der Welt kommt.“ (Albert Schweitzer)

    Albert Schweitzer (1875-1965) war ein deutsch-französischer Arzt, Philosoph, evangelischer Theologe, Organist, Musikwissenschaftler und Pazifist. Er gründete ein Krankenhaus in Lambaréné /Gabun.

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