Dein digitales Lagerfeuer
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 Lesedauer: 3 Minuten

Wird jetzt alles gut? 

Jeden Tag ein positiver Beitrag: Das war das Fastenzeit-Programm bei RefLab. Wer die letzten Wochen auf unserer Website oder dem Instagram-Feed war, hat eine Flut von Beiträgen mit rosa Bild gesehen. So auch der Titel der Aktion: «Flood them with Hope».

Was hat die Aktion mit dem Team gemacht? Ein persönlicher Rückblick – und Ausblick.

Schreib uns auch gerne in die Kommentare, was die Serie bei dir ausgelöst hat.

Andi Loos: Hoffnung auf Standby

Mir fiel auf, dass Shit völlig anders funktioniert als Hope. Shit kommt als Flut, die mich überwältigen und wegreissen kann. Mit Shit kannst Du was machen.

Hoffnung kommt eher als befeuchtender Nebel, als Tau, als Nieselregen. Wir haben sie nicht einfach und schon gar nicht zu unserer Verfügung. Wir können sie übersehen. Sie kommt zu uns im Kleinen und befeuchtet unser Leben unaufdringlich und leise.

Was wächst, macht keinen Lärm. Deshalb fand ich «Flood them with Hope» eine schöne Gegeninitiative. Lauter kleine Erinnerungen, dass grosse Hoffnungen zur Zeit zwar eher auf Standby stehen, aber in unseren Herzen überleben werden. Bis sie heimlich zu etwas Grossem herangewachsen sind.

Manuel Schmid: gepflegte Ablenkung von Schreckensnachrichten

Ich lasse mich von den Negativschlagzeilen schnell mitreissen. Und ich kann mich unheimlich aufregen über die neusten Absurditäten aus dem Hause Trump. Gerade darum hat mir die Übung gut getan, jeden Tag wenigstens einem Gedanken nachzuhängen, der Hoffnung stiftet und meinen Ärger verfliegen lässt.

Manche der Beiträge aus unserer Aktion «Flood them with hope» waren dabei keine tiefsinnigen Reflexionen, sondern ziemlich einfache oder sogar oberflächliche Anstösse, mal an etwas anderes zu denken als an tagesaktuelle Ungeheuerlichkeiten. Mir ist klar geworden, dass auch darin ein Wert liegt.

Sogar die gepflegte Ablenkung von den Schreckensnachrichten der Medien oder den Zukunftsängsten in der eigenen Seele kann wichtig und richtig sein. Nicht ständig, aber immer mal wieder… damit wir uns nicht innerlich verausgaben, sondern die Kraft bewahren, für Gerechtigkeit, Liebe und Menschenverstand einzustehen.

Evelyne Baumberger: Blick für das Schöne nicht verlieren

Mir hat es gut getan, die vielen positiven Beiträge auf reflab.ch zu kuratieren, zusammen mit dem Team. Sechs Wochen lang die rosa Brille aufzusetzen. Die Welt fühlt sich für mich weniger düster an als vorher. Vielleicht liegt es auch daran, dass inzwischen Frühling ist, oder dass man abstumpft und sich an alles mögliche gewöhnt… Oder auch daran, um ehrlich zu sein, dass viel Schlimmes genügend weit weg ist, um ausgeblendet zu werden.

Was aber auch wahr ist: Das Schöne gehört ebenfalls zum Leben. Dies nicht zu vergessen, dazu hat mir die Serie «Flood them with Hope» geholfen. Meine Resilienz damit zu stärken, dass ich mich zum Beispiel besinne, dass mein Glaube mich trägt (siehe Sarah Staubs wunderbaren Text «Gott und das Fahrrad»). Oder dass einfache gemeinschaftliche Erlebnisse den Alltag bereichern, wie Janna Horstmann u. a. mit ihrem Beitrag über das «Utepils» stark macht.

Jetzt setzen wir die rosa Brille wieder ab. Doch den Blick für das Schöne nicht zu verlieren, das nehmen wir uns hier im RefLab fest vor.

Wie geht es weiter?

Hoffnung und Resilienz üben, das tun wir auch mit unserem zweiten RefLab-Podcast-Festival im Herbst. Wir haben als Titel «Alles wird gut» gewählt.

Mit insgesamt 25 Veranstaltungen werfen wir einen Blick auf Gegenwart und Zukunft: Was gibt uns Mut? Wo ist nicht alles gut, und was unterscheidet Hoffnung von Realitätsverleugnung?

Im Mai gibt’s mehr Infos zum Festival, den Termin kannst du dir aber schon vormerken… Wir freuen uns auf dich!

RefLab-Podcast-Festival «Alles wird gut»
6./7. September 2025, Kulturareal Mühle Tiefenbrunnen, Zürich

Alle Beiträge der Serie «Flood them with Hope» sind unter diesem Link gesammelt.

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