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KI-Gottesdienst: schrecklich oder Zukunft der Kirche?

Johanna, Janna und Evelyne haben in Nürnberg am Kirchentag einen fast komplett von künstlicher Intelligenz gestalteten Gottesdienst besucht. Avatare (computergenerierte Menschen auf Video) predigten und führten durch die liturgischen Elemente, auch die Musik war von KI erstellt.

Beim Frühstück im Café diskutieren wir unsere Eindrücke und fragen, inwiefern KI jetzt und in Zukunft kirchliches Leben prägt.

Wie hat sich die KI im Gottesdienst selbst zum Thema gemacht? War die Predigt wirklich so viel schlechter als durchschnittliche, menschlich produzierte? Und was genau fehlt, wenn das Unser Vater statt von einer realen Person von einem Avatar auf einem Bildschirm vorgesprochen wird?

Der Deutsche Evangelische Kirchentag findet alle zwei Jahre statt und zieht über 100’000 Menschen an. Es gibt Hunderte von einzelnen Workshops, Podien und Gottesdiensten.

Nachtrag: In dem Podcast-Gespräch bleibt offen, ob der KI-Gottesdienst in Nürnberg vorproduziert war oder live generiert wurde. Er war vorproduziert. Dies teilte uns auf Anfrage der Initator des Formats mit, Jonas Simmerlein, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien:

«Das Ganze war vorproduziert, einer alten Faustregel folgend: Technisch so elaboriert wie möglich bei so wenigen Fehlerquellen wie möglich.»

Video des KI-Gottesdienstes

RefLab-Dossier Digitale Transformation

4 Kommentare zu „KI-Gottesdienst: schrecklich oder Zukunft der Kirche?“

  1. Spannendes Thema: hab‘ auch schon predigten von ChatGpt schreiben lassen und meine Konfis haben ihre Gebete für die Konf dami geschrieben- diese Schlaumeier 😁; auf Multiverse würde ich auch gern mal einen Gd machen oder gegerieren; für die Ausbildung in Liturgik und Predigt und auch die Prüfungsarbeit gibt’s da aber sicher interessante Inputs- danke für den anregenden Podcast!

  2. Bemerkenswert scheint mir auch der Hinweis im EKS-Blog vom 9.6.2023 von Frank Mathwig zum Thema AI-Theology:
    „Grenzen der AI
    Die Originalzitate stammen aus einer Abfrage vom 20. Mai 2023 mit dem GPT-Modell 3.5 Turbo von OpenAI und basiert auf Wissen und Informationen bis zum September 2021. Die in die allgemeinen Antworten eingestreuten Superlative legen
    eher einen amerikanisch-enthusiastischen als europäisch-nüchternen Hintergrund nahe.“
    (Da kommt man fast in Versuchung, noch Bonhoeffer 1939: „Protestantismus ohne Reformation. Aufsatz über den Protestantismus in den Vereinigten Staat von Amerika“ anzuführen?)

  3. Ich habe den Gottesdienst leider nur von draussen (vor dem Coworking-Container) verfolgen können, fand die Idee (und auch, sie durchzuziehen) aber sehr interessant. Dass der Gottesdienst vorproduziert war, zeigt wohl entweder mangelndes Vertrauen in die KI oder war von vornherein «zu Gunsten» bzw. «nicht zu Ungunsten» der KI gedacht. (Meine ich nicht bewertend.)
    Ich denke, man muss die «Schöpfungsarbeit» an diesem Gottesdienst (und auch an jedem anderen) hier in mindestens zwei Teile teilen, nämlich die Kreation und die Präsentation. Wie oft KI schon heute verwendet wird, um GD zu kreieren bzw. zu füllen, ist wohl nicht ermittelbar, wohl aber viel zu gut vorstellbar. Die KI-gestützte Präsentation war wohl eher das Novum an der Veranstaltung und eher geeignet für fortschrittsfeindliches Kopfschütteln und als Auslöser für dystopische Ängste.
    Ich ziehe auch die menschliche Präsentation vor, aber schauen wir mal, wie künftige Generationen das so einschätzen.

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