Dein digitales Lagerfeuer
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Briefe zum Krieg

Wir haben den Eindruck, unsere Argumente einigermassen durchgespielt zu haben: zu Pazifismus, Gerechtigkeit, Legitimation von Gewalt etc. Jetzt sehen wir klarer, wo wir übereinstimmen, wo wir divergieren und was «man» unseres Erachtens tun kann, um Kriege einzudämmen oder besser noch zu verhindern. Aber Evelyne hat recht: Wir blieben unpersönlich.
Pazifisten haben gerade einen schweren Stand. Der theologischen Friedensethik wird im Angesicht der bitteren Realität des Ukrainekrieges völlige Weltfremdheit, sogar Zynismus vorgeworfen. Ich versuche hier zu erklären, warum ich nach wie vor an die transformative Kraft gewaltfreier Aktion glaube. Und warum mir die wieder salonfähige Rede vom «gerechten Krieg» zutiefst zuwider ist.
Ich höre mir Analysen über Krieg gern eine Weile an, lasse mir auch Geostrategien erklären, wende mich dann aber meist anderen Gedanken und Dingen zu. In diesem Fall kann ich mich aber nicht so leicht aus der Affäre ziehen, v.a. weil ein paar echte Handgranaten in unseren Diskurszirkel eingeworfen wurden: «Theologie des Krieges», «das Böse» und «Gerechter Krieg».
Ja, es ging hoch zu und her an unserer letzten Teamsitzung. Diejenigen, die das Podcast-Gespräch zwischen Manu und mir bereits gehört hatten, meinten, er sei kaum zu Wort gekommen. Evelyne war unzufrieden mit dem Inhalt. Wir müssten doch «etwas Theologisches zum Krieg» sagen. Eine christliche Perspektive einnehmen. Das finde ich schwierig.

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