Kaum eine religiöse Gruppierung ist aktiver und erfolgreicher in Social Media unterwegs als die Mormonen. Deswegen blicken wir in der ersten TheoLounge nach der Sommerpause auf sie als Fallbeispiel effizienter und höchst erfolgreicher Medienarbeit in unserer Gegenwart. Es geht aber auch grundsätzlich um mediale Bilder von Religion, religiöse Selbstdarstellung und Rückwirkungen medialer Bilder auf religiöses Leben.
Marie-Therese Mäder, geboren 1968 in Opfikon, ist eine Schweizer Medien-, Religions- und Kulturwissenschaftlerin. Sie studierte Philosophie, Filmwissenschaft und Religionswissenschaft an der Universität Zürich und promovierte 2011 zum Verhältnis von Film und Religion. Sie lehrt u.a. am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik der Universität Zürich und an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2020 erschien ihr Buch «Mormon Lifestyles. Communicating Religion and Ethics in Documentary Media». Seit 2021 sitzt Mäder in der Jury des Filmpreises der Kirchen beim Zürcher Filmfestival (ZFF). Sie betrachtet Filme und den Filmpreis als Chancen der Perspektivenerweiterung:
«Ich kann immer nur aus meinen eigenen Augen schauen. Im Film schaut plötzlich jemand mit seinen Augen und zeigt mir seinen Blick auf die Welt.»
Das ZFF läuft von 23. September bis 3. Oktober. Der Kirchenpreises wird am 30. September im Kino Arena Sihlcity vergeben.
2 Gedanken zu „OMG! – Religionen als neue Broadcaster“
Ein sehr interessantes Gespräch, vielen Dank! Hinzufügen will ich nur, dass auch die Mormonen-Aussteiger medial sehr aktiv sind. Besonders geistreich und witzig ist der in Deutschland lebende Schriftsteller und Online-Aktivist Eric T. Hansen, ein klasse Typ:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ein-mormone-berichtet-von-seinem-ausstieg-kaffee-verbot-und.1278.de.html?dram:article_id=400460
Danke vielmals für Lob und Hinweis. Kannte ich nicht.