James Clear ist ein Experte für Gewohnheiten und Entscheidungsfindung – und er hat mit dem Bestseller «Die 1%-Methode» (Englisch: Atomic Habits) eine wunderbare Anleitung verfasst, wie wir unser Leben durch leichte Anpassungen unserer Gewohnheiten entscheidend verändern können.
Sein Buch macht den Leser:innen Mut, nicht die radikalen und revolutionären Würfe zu versuchen, sondern sich mit kleinen, überschaubaren Schritten auf den Weg zur Veränderung zu machen. Dabei zeigt er, aus welchen Bestandteilen menschliche Gewohnheiten bestehen – und worauf man achten muss, wenn man sie entwickeln (oder sich etwas abgewöhnen will): (1) Den Auslöser offensichtlicher bzw. unsichtbar machen. (2) Das Verhalten attraktiver bzw. weniger attraktiv machen. (3) Die Durchführbarkeit der Reaktion erleichtern bzw. erschweren. (4) Die Belohnung befriedigender bzw. weniger befriedigend machen. Auf diese Weise lassen sich gute Gewohnheiten entwickeln, welche sich mit der Zeit auszahlen und gewissermassen «Zinseszins» einbringen.
Stephan ist von diesem Ansatz ziemlich begeistert, während Manuel noch skeptisch ist und einige Einwände vorbringt. Sind solche Bücher nicht Ausdruck eines modernen Selbstoptimierungswahns, der uns ständig antreibt und es nicht zulässt, dass wir uns mit unserer körperlichen, gesundheitlichen, seelischen Verfassung auch einfach mal versöhnen? Oder sind sie vielmehr eine säkularisierte Anleitung zu dem, was man in der Christentumsgeschichte lange Zeit «Heiligung» nannte? Auf jeden Fall gibt das Buch den beiden Anlass, über gesunde Formen der Selbstoptimierung zu sprechen – und eine Verbindung zum Evangelium der Gnade Gottes zu ziehen…