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Georg Schmid: Die Legende von der rituellen Gewalt

Cornelia hat zusammen mit ihrer Redaktionskollegin Sandra Hohendahl über Erzählungen von ritueller Gewalt recherchiert. In ihrem Artikel beschrieben sie, wie insbesondere freikirchliche Kreise die Theorie unterstützen, dass angeblich im Untergrund operierende satanistische Kreise diese Verbrechen begehen.

Georg Schmid bezeichnet den rituellen Missbrauch als Legende. Im Gespräch erklärt er, woher sie stammt und wie vermeintlichen Opfern in der Traumatherapie falsche Erinnerungen eingeredet werden. Zudem berichtet er von seiner Aufklärungsarbeit und sagt, wie er sich von Verschwörungstheorien erholt.

1 Kommentar zu „Georg Schmid: Die Legende von der rituellen Gewalt“

  1. So gut es ist, genau hinzuschauen, so vorsichtig wäre ich, rituelle Gewalt gänzlich in Frage zu stellen. Warum sollte es sie nicht geben? Müssen wir nicht davon ausgehen, dass es im Grunde die schlimmsten Formen von Misshandlungen, auch organisierter Art gibt? Nur, weil wir sie uns nicht vorstellen können, sie mal einfach nicht glauben? Wie schlimm wäre eine solche Annahme für ein Opfer, welches offensichtlich rituelle Gewalt erfahren hat. Hier zum Beispiel ein Bericht:

    https://taz.de/Rituelle-Gewalt/!5912309/
    Ebenso der Bericht einer Anwältin:
    https://www.zeit.de/zett/2020-04/rituelle-gewalt-in-deutschland-wir-haben-es-mit-organisierter-gewalt-im-grossen-umfang-zu-tun

    Könnte es nicht auch sein, dass ähnlich wie bei dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche der Bericht eines Opfers nachfolgend anderen erlaubte, auch davon zu sprechen? Erinnerungen vielleicht erst wachgerufen werden? Auch dort wäre es für Opfer schlimm gewesen, hätte man dies als eine Art Nachahmungserinnerung in Frage gestellt.

    Den Vergleich mit Verschwörungstheorien finde ich ein wenig problematisch, auch wenn ich glaube, dass so manche Geschichten dort tatsächlich zum Teil Projektionen eigener Traumata auf Geschehnisse im außen sind. Zumindest konnte ich dies bei einigen mir bekannter Menschen so erkennen.

    Dennoch, es gilt da wirklich im Einzelfall sehr gut hinzuschauen. Und die These, es gäbe rituelle Gewalt nicht, finde ich doch sehr hinterfragenswert. Nur weil es Verschwörungstheorien gibt, heißt es nicht, dass es keine rituelle Gewalt gibt.

    Natürlich gibt es fundamentalistische Gruppierungen, die nur zu gerne mit Satan arbeiten, dem Kampf gegen die bösen Mächte usw. und für so manche gefährlichen religiösen Phantasien verantwortlich sind. Nur, das Darknet zum Beispiel wird ganz sicher nicht nur von religiösen Fundamentalisten gespeist.
    Vorallem: Rituelle Gewalt beinhaltet nicht nur religiöse Motive gemäß ihrer Definition., sondern auch rassistische oder faschistische Motive. Und da brauchen wir nur mal in unsere eigene deutsche Geschichte zu schauen.

    Leider konnte ich so manches in diesem Podcast nicht so ganz verstehen, da ich kein schwyzerdeutsch spreche;). Sollte mir etwas entgangen sein, bitte ich um Verständnis.

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