Fabienne hatte eher den Wunsch, sich impfen und die Pandemie endlich hinter sich zu lassen, als ein Buch zu Corona zu lesen. Anstelle der Verdrängung entschied sie sich jedoch für die Auseinandersetzung mit der Realität und dem C-Wort, das die Welt seit mehr als einem Jahr beschäftigt.
Carolin Emckes „Journal: Tagebuch in Zeiten der Pandemie“ entpuppte sich als Wohltat: Die Publizistin und Philosophin reflektiert ihre Erfahrung im ersten Lockdown vor gesellschaftlichem und politischem Hintergrund. Seien es eigene Alltagserlebnisse, überzeugend Analysen, wie rechte Ideologie ob der Komplexität versagt, oder welches sozialpolitische Potenzial sich in einer Pandemie verbirgt – nach der Lektüre geht es einem besser. Jedenfalls war es bei Fabienne so.
Carolin Emcke: Journal: Tagebuch in Zeiten der Pandemie, S. Fischer Verlag.