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Sabine Bobert: Richtig fette Mystik

Die «neue Mystik» lebe überwiegend ausserhalb der Grosskirchen, ist Sabine Bobert überzeugt. Hirnfrequenzen-basierte Spiritualität und evangelische Theologie fänden kaum zusammen. Wir seien raum- und zeitlose göttliche Wesen, «die mit uns selbst blinde Kuh spielen», statt uns schwerelos durch himmlische Energiefelder zu googeln. Mystik sei «der gesunde Zustand des Menschen oberhalb des Lebenskampfes» und Jesus «doch noch mal was anderes, als die Institution behauptet»…

Sabine Bobert entfacht in diesem Podcast ein sprühendes Feuerwerk an Einsichten und Erfahrungen. Sie ist die erste Mystikerin mit Berliner Charme (Schnauze), die Johanna bisher kennenlernte.

Letztendlich sind sogar zwei Sabine Boberts Gäste des Podcasts: die evengelische Theologieprofessorin aus Kiel und Sabine Bobert, der Mystikcoach.

 

Boberts lesenswerter Essay «Mystik als Gegenstand nichttheologischer Wissenschaften» findet sich in der spirituellen Bibliothek des reformierten Netzwerks RefDate.

In «Jesus-Gebet und neue Mystik» hat sie eine Nahtoderfahrung verarbeitet und führt ein in orthodox geprägte christliche Mystik.

Auf ihrem Youtube-Kanal spricht sie über die Bibel, PSI-Phänomene, Geister oder Barfussleben.

 

Musik: Organic Grunge, Kevin MacLeod (incompetech.com), Licensed under Creative Commons: By Attribution 4.0 License

13 Kommentare zu „Sabine Bobert: Richtig fette Mystik“

  1. Herzlichen Dank, Frau Bobert! Das hat gut getan! Ich ging bereits 16 Jährig per LSD auf meine innere Odyssee, und werde dieses Jahr 69. Dieser Podcast hat bei mir gewirkt, als hätte jemand nach 53 Jahren endlich das Licht angemacht! Wunderbar! Danke! und Ihnen alles Gute dieser Welt!

  2. Vieles in der Sache richtig, und aus vielen bekannten Erkenntnissen verschiedenster Richtungen zusammengesetzt, theoretisch.

    Das Tun daraus, wie aus der Website von Frau Bobert ersichtlich, jedoch äußerst fragwürdig. „Alles kann geheilt werden“ eine gefährliche Aussage. Fernheilungen für 250 Euro die Stunde. Sie löse nachts Energieblockaden und tanke Menschen mit hochschwingenden Frequenzen für Selbstwert und Überfluss auf. Hinderliche Programme würden mal einfach gelöscht. Einfache Techniken um seine Traumziele zu erreichen, einfache Übungen, um Trauma zu heilen. Einfach nebenher mit Neuromeditationen Probleme auflösen. So einfach?!

    Sorry, hier spielt jemand Gott. Und reiht sich ein in den Jahrmarkt spiritueller Gurus die gutes Geld mit notleidenden Menschen machen. Mögliche Heilungserfolge können da nicht überzeugen. Die gibt es überall. Soll diese Wohlstandsmystik eine Ergänzung zu einem Wohlstandsevangelium sein?

    Eines ist klar. Jesus Christus war anders unterwegs. Er heilte nicht jeden. Er nahm kein Geld. Und er lehrte ganz sicher nicht ausschließlich spielerische Leichtigkeit.
    In der Tat unterliegt Frau Bobert leider der sehr großen Gefahr, manipuliv unterwegs zu sein. Denn sie erweckt auf ihrer Website den verführerischen Eindruck, komm zu mir, dann wird alles gut. Die Grenze zu Missbrauch ist eben garnicht so leicht zu erkennen.

    Die Fragestellerin hingegen scheint sehr viel differenzierter und achtsamer unterwegs zu sein. Leider werden ihre Fragen immer wieder geschickt verwässernd umgangen. Was offenbar den betörenden Eindruck hinterlässt, Sabine Bobert wäre die erste Mystikerin, die kennenzulernen ist.
    Frau Di Blasi ist stiller unterwegs, gut so. Frau Bobert ruft direkt, war ich auch! Etwas nicht in Ordnung mit der Fragestellerin?
    Mit Bonhoeffer ganz viel nicht in Ordnung?

    Frau Bobert ist für sich mit ihrem Trauma einen langen Weg gegangen und durfte offenbar vieles für sich heilen, das ist schön. Heute jedoch ein Schnellverfahren für alles anzubieten wäre eigentlich von ihr selbst hinterfragenswert.
    Spielerisch und leicht, ja, darf es auch mal sein. Leben fordert uns da allerdings doch ein wenig mehr. Offene Fragen in jeglicher Hinsicht sind gut und wichtig. Auch zu Frau Bobert.

    1. Johanna Di Blasi

      Danke für diese differenzierte Reaktion. Über die Geldfrage habe ich auch nachgedacht und Fr. Boberts Standpunkt dazu eingeholt. Was mir einleuchtet, ist ihr Argument: Was nichts kostet, ist irgendwie auch nichts wert. Ein Kompromiss wäre, die Menschen die Höhe einer Zuwendung selbst bestimmen zu lassen.

      1. Danke für die Nachfrage und das Feedback. Das Geldthema für mich nicht zentral, eher passend zu sehr viel Widersprüchen und einer sehr fragwürdigen Haltung. Menschen zu suggerieren, mal schnell all ihre Probleme wegzumachen, ist schlichtweg unseriös. Oder wie unten Tanja feststellt, da unterliegt jemand einer gewaltigen Verführung, Meisterin und Heilerin spielen zu wollen.
        Unter dem Deckmantel der verlockenden Mystik.

        Nebenbei, für mich hat den größten Wert, was nichts kostet. Nehmen wir doch einfach mal die Liebe. Und mir fällt noch eine Menge mehr ein. Der Satz umgedreht wird auch ein Schuh: Was viel kostet muss nicht unbedingt viel wert sein.
        Oder, wo Mystik draufsteht muss nicht Mystik drin sein;).

        Habe auch noch in ein Video reingeschaut, Grundlagen des Energieheilens. Prüfe ja gerne weiter. Eine einzige verwirrende Darstellung verschiedenster Lektüren und Theorien, mündend in ein Anstreben von Lichtnahrung. Nun denn, hat schon manchen Menschen das Leben gekostet. Vielleicht sucht sie ja noch nach Wegen, wie wir unseren leider so materialisierten Körper ganz auflösen. Löst dann direkt mal alle Probleme mit.

        Dazu in der Tat, da gebe ich Katharina Recht, eine extreme Ichbezogenheit, Verbissenheit, permante zynische Abwertungen…ein Ich gegen den Rest der dummen Welt.
        Die dumme materialisierte Fakultät bezahlt sie als Professorin doch sicher gut. Hm, dabei habe Materialismus doch nichts mit der Wirklichkeit zu tun?! Sorry, aber ich frage mich echt, ob sie sich eigentlich selbst zuhört. Scheint ja einige sehr anzusprechen. Ich bin da raus.

        Dennoch danke für deine ruhigen, klaren und klugen Fragen. Hat zumindest ermöglicht, hier dem Podcast zu folgen;). Die Podcasts gibt es doch tatsächlich kostenlos. Danke dafür:).

  3. Mich hat der podcast-Titel sehr angesprochen und ich habe mich über einen Beitrag zur Mystik gefreut. Und ich mag Frau DiBlasis angenehme und ruhige Art.
    Leider konnte ich nicht lange zuhören. Ich finde Frau Bobert extrem anstrengend, „laut“ und selbstbezogen. Was das mit Mystik zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Ich habe schon mit einigen Menschen gesprochen und ihnen gelauscht, die den mystischen Weg gehen, und die haben alle eine ganz andere „Aura“.
    Ich habe mir auch mal ihre Homepage angesehen und auf YouTube ein bisschen reingehört und kann dem Beitrag von Akinom hier zustimmen.

  4. Für mich gründet das mystische Erleben darin, kein getrenntes Ich, sondern eins mit dem Göttlichen zu sein und damit die Illusion des Ich zu durchschauen. Darauf geht Frau Bobert nur ganz am Rande ein. Dabei ist für mich gerade die Erfahrung der eigenen Unsterblichkeit das Grossartige! Dann löst sich nämlich auch die Idee auf, dass etwas «geheilt» werden muss.

    Wie Frau Bobert ihre Arbeit beschreibt, hat das aus meiner Sicht nicht viel mit Mystik zu tun, weil die klassische (duale) Sichtweise zur Anwendung kommt: «Ich sehe dein Problem und ich kann es für dich wegmachen.»
    Da ich selbst früher als spirituelle Heilerin tätig war, kenne ich die Verführung dieser Gabe.
    Jedenfalls kann ich das «mystische» bei Frau Bobert nicht wahrnehmen wie das bei anderen Menschen viel deutlicher der Fall ist, die aus ihrer inneren Stille heraus leben.

    Natürlich ist es wichtig und notwendig, traumatische Erlebnisse aufzuarbeiten. Dass Frau Bobert betroffenen Menschen dabei helfen kann, stelle ich nicht in Frage. Ob aber der Deckmantel «Mystik» wirklich passt?

    1. Manfred Reichelt

      Ihrer Aussage „Dabei ist für mich gerade die Erfahrung der eigenen Unsterblichkeit das Grossartige! Dann löst sich nämlich auch die Idee auf, dass etwas «geheilt» werden muss.“ könnte ich zustimmen, allerdings würde mich doch interessieren, ob wir das gleiche Verständnis dahingehend haben? Für mich bedeutet es, das Bewusstsein unsterblich zu sein, befreit mich von allen Anhaftungen und heilt mich dadurch.

  5. Was mir dazu noch einfiel, auch beim Lesen der Beiträge von Akinom und Tanja:
    Ich habe schon mehrfach bei den Jesuiten Schweige-Exerzitien gemacht mit dem Herzensgebet – das ja, wenn ich das auf Frau Boberts Homepage richtig verstanden habe, ihr „Heilungsangebot“ ist.
    Selbstverständlich haben diese Exerzitienkurse etwas gekostet, denn ich hatte eine Unterkunft und Verpflegung und die Kursleiter & Kursleiterinnen, die nicht Ordensmänner sind, bekommen (denke ich) auch für ihre Arbeit etwas. Das finde ich unproblematisch.
    Allerdings ist dieser mystische Weg und das Herzensgebet nicht „Mittel zum Zweck“, wie bei Frau Bobert, auch kein „Allheilmittel“ oder „Instrument“, sondern es geht ja gerade um das Einüben eines absichtslosen Seins. Um die Ausrichtung auf Gott und das bloße gegenwärtige Dasein.

    Ich sehe es kritisch, wenn das als „Heilunsmethode“ angeboten wird. Wenngleich ich nicht bestreite, dass es heilsam ist 🙂 und ich es für möglich halte, dass im Gehen dieses Weges auch schon Traumata geheilt wurden.

    1. Ja, darum geht es.
      Schnell geheilt oder mal flugs zum Mystiker gemacht werden ist halt sehr verführerisch.
      Nichts gegen Exerzitienkurse mit angemessenen Kosten.
      Hier würde ich allerdings sogar geschenkt dankend ablehnen.
      Gebete jeder Art sind aus meiner Sicht heilsam. Heilungsversprechen jedoch nicht. Und grade
      bei Traumata wäre ich als Theologin ein wenig zurückhaltender. Das kann auch schwer nach hinten losgehen.
      Wurde hier in einem anderen Beitrag zu Mystik mit Recht darauf hingewiesen.

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