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SRF-Kürzungen, linksgrüne Kirchenagenda und Marginalisierungsängste

Im heutigen Stammtisch unterhalten sich Luca, Stephan und Manuel über die Sparmassnahmen des SRF. Die Kürzung von Sendungen zu Religion und Kirche haben entrüstete Gegenreaktionen auf den Plan gerufen hat – und bieten Stoff zur angeregten Diskussion. Haben Kirchen Anrecht auf einen Sendeplatz im SRF? Und haben sie noch etwas eigenes zu sagen? Oder wiederholen Kirchen ohnehin nur die Anliegen, die in linksgrünen Kreisen gang und gäbe sind?

1 Kommentar zu „SRF-Kürzungen, linksgrüne Kirchenagenda und Marginalisierungsängste“

  1. Lieber Stammtisch. Die SRF Kürzungen der Kirchensendungen schenke ich euch. Aber im zweiten Teil habt ihr mich gerade als Sozialdiakon inspiriert und bin eigentlich, weitgehend einig (ausser in Bezug auf Stephans Nein zur Kovi, aber das weiss er ja schon ;-)).

    Beim Vorwurf, dass die Landeskirchen sich nicht mehr von der Sozialdemokratischen Partei oder den Grünen unterscheiden, möchte ich ergänzen, dass es nicht so ist, dass sich die Kirche der SP anschliesst, sondern eher umgekehrt. Der Sozialismus, Marx etc. kamen auch historisch gesehen alle weit nach den ersten diakonische Initiativen. Diese waren oftmals pietistisch orientiert (darunter z.B. das Raue Haus in Hamburg; Zinzendorf; Hermann August Francke; siehe auch Calvin oder noch weiter zurück Jesus und sein Zugehen auf die Armen und Ausgestossenen oder auch die frühen urchristlichen Gemeinden und das Teilen des Mahls verstanden als sozialpolitische Teilhabe. Oder wie sagt es die Heilsarmee: Suppe, Seife, Seelenheil. Die ersten zwei Punkte klingen sozialdemokratisch… Jesus auch und sogar die Pietisten haben diese Touch.

    Was kann die Kirche dafür, dass sich die die Roten und die Grünen das Programm geschnappt haben? Ihr Versagen liegt darin, die Deutungshoheit in diesen sozialen Fragen verloren zu haben. Gerne erinnere ich an die Sozialkritik Sören Kierkegaards. Und ich gehe einig mit euch, dass die Kirche auch wieder ans „Seelenheil“ denkt. Damit meine ich differenzierte Glaubenssubstanz, wie ich es bei Reflab erlebe… Sicher für viele anders als erwartet. Und ja Kirche soll sich einmischen. Diakonisch und politisch. Vielen Dank für eure Gedanken! Ihr motiviert mich, mich engagiert und politisch zu äussern: Für das Klima, für Menschen und ihre Teilhabe an der Gesellschaft und für die Konzernverantwortungsinitiative, weil diese Überzeugungen aus meinem theologischen Ringen entspringen…

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