Der Kirchenratspräsident Michel Müller sieht Kirchen in einer massiven Glaubwürdigkeitskrise. Er regt an, politische Konstellationen stärker als bisher in theologische Reflexion einzubeziehen. Skeptisch reagiert er, wenn Gesinnungsethik realpolitisches Nachdenken über Konsequenzen von Handlungen ersetzt.
Der Redaktionsleiter der auflagenstarken Zeitung «reformiert.», Felix Reich, hat grundsätzlich Sympathie für einen realistischen Pazifismus, der Militarismus ablehnt, ohne aber das Recht auf Notwehr abzustreiten. Johanna Di Blasi aus dem RefLab möchte wissen, welche Alternativen es zu Waffenlieferungen gibt, um der Ukraine zu helfen.
Ausführlich zur Sprache kommt in dem Podcast auch die Forderung des Ausschlusses der Putin-treuen russisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats aus dem Ökumenischen Rat der Kirchen ÖRK. Die Gemeinschaft von rund 350 Kirchen aus 120 Ländern hat ihren Sitz in Genf.
Hintergründe & Weiterführendes
Vertiefende Blogbeiträge und Podcasts des RefLab
- Friedensethische Fragen beleuchtet ausführlich die RefLab-Serie «Briefe zum Krieg».
- Einblicke in innerorthodoxen Streit seit Kriegsausbruch gibt der griechisch-orthodoxe Theologe Stefanos Athanasiou (Zürich) in dieser Ausgabe des RefLab Podcasts TheoLounge.
Beiträge zu Russland, Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK), Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS und russisch-orthodoxe Kirche aus «Reformiert»:
1 Gedanke zu „Michel Müller: Hoffen auf Weihnachtsfrieden“
Ist Gott Amerikaner? Oder warum sonst wird hier so unkritisch das Narrativ der Nato nachgebetet?
Warum wird das unsägliche Modewort “Putinversteher” bemüht?
Zur Nebenbemerkung über Srebrenica: Hätte man früher eingreifen müssen? Man hätte vor allem klären müssen, welche Ziele ein Eingreifen zu verfolgen gehabt hätte. (Die UNO meinte, den Kriegsausgang beeinflussen zu müssen. Gemäss IKRK-Doktrin hätte es darum gehen müssen, Gewaltexzesse bei der Entwaffnung der unterlegenen Partei zu verhindern – was durchaus möglich gewesen wäre, wenn man es denn klar gewollt hätte.)