Kirche und Macht, Glaube und Politik erscheinen schier unentwirrbar verflochten. Der griechisch-orthodoxe Theologe Stefanos Athanasiou über Distanzierungsprobleme von Patriarchen, geteilte Angst vor Dechristianisierung und spaltende Tendenden nicht nur eines militanten russischen Neoimperialismus, sondern neuerdings auch eines kirchlichen «Neukolonialismus», etwa in Afrika.
Die Fragen stellte Johanna Di Blasi aus dem RefLab. Die beiden trafen sich in der griechisch-orthodoxen Kirche Agios Dimitrios in Zürich, wo Stefanos Gemeindepfarrer ist.
Stefanos Athanasiou, geboren 1981 in Hanau/Deutschland, studierte Theologie an den Universitäten München und Thessaloniki. Er ist Gastdozent u.a. in Fribourg, Bonn und Jerusalem. Zuvor war er Lehrbeauftragter für Orthodoxe Dogmatik und Ethik an der Universität Bern, Gastdozent an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom sowie an der Theologischen Hochschule Chur.
Ein Beitrag zur Deklaration gegen nationalistische und kriegerische Vereinnahmungen der christlichen Religion im Namen der Ideologie der sogenannten «Russischen Welt» findet sich hier. Inzwischen gibt es schon 1250 Unterzeichner der Deklaration gegen «falsche Lehren».
Die RefLab-Serie Briefe zum Krieg findet sich hier.