Dein digitales Lagerfeuer
Dein digitales Lagerfeuer

Evelyne Baumberger

Nichts ist schlimmer als passives Warten, sei es auf die Resultate der US-Wahlen oder das Abebben der Corona-Welle. Eine christliche Form des Wartens ist Advent: aktives Warten auf die Erlösung. Nichts spricht dagegen, Advent dieses Jahr früher zu beginnen.
Der OK-Präsident des "Marsch fürs Läbe" engagiert sich gegen die Maskenpflicht. Damit spricht er Menschen aus einer Corona-Risikogruppe paradoxerweise das Lebensrecht ab.
"Jesus" löst bei jedem Menschen andere Assoziationen aus. Wer unter den Optionen seine Wahl getroffen hat, vertritt sie vehement.
Wer den Glauben daran festmacht, Gottes Anwesenheit emotional oder sinnlich wahrzunehmen, wird auf diesem Eis über kurz oder lang einbrechen. Gott ist nahe, ja – aber anders.
Über die Maske hinweg blicken wir einander verstohlen und misstrauisch an. Die Lösung wäre so einfach, wie wir uns gegenseitig schützen und gleichzeitig wieder eine Stimmung des Vertrauens in der Gesellschaft schaffen könnten.
Gebetskultur hat wenig mit der Dauer der Gebetszeit zu tun: Weg von frommem Leistungsdruck und religiöser Selbstoptimierung!
Normalerweise habe ich Mühe mit der biblischen Ansicht, dass jeder Mensch ein Sünder sei. Ich sehe lieber das Gute in jedem. Doch in Momenten, in denen es mir schwer fällt, gnädig mit mir selber zu sein, erkenne ich meine Schwäche.
„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, lautet ein hässliches Sprichwort. Und so ringe ich mit der neuen Normalität, wo sich Gartenwirtschaften wieder füllen und fast niemand mit Mundschutz unterwegs ist.

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