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Aufklärung (Teil 1): Was ist das – und warum müssen wir sie in ihrem eigenen Namen kritisieren?

Zum Abschluss dieser mindmaps-Staffel zur Philosophie des Mittelalters und der anbrechenden Neuzeit nehmen sich Peter und Manuel das Phänomen der «Aufklärung» vor. Ohne die Impulse und Folgen der Aufklärung ist unsere heutige Wissenschaft und westliche Gesellschaft nicht zu verstehen – die gewaltigen Umbrüche, die das 17. und 18. Jahrhundert im Namen der Vernunft und der Herrschaftskritik erlebt haben, sind zwei Sonderfolgen wert: Was genau ist «Aufklärung»? Welche Perspektiven sind darauf möglich, und was sind ihre bis heute wirkmächtigen Hauptanliegen?

Peter kreist die Antworten auf diese Fragen ein – und entwickelt im Gespräch mit Manuel dann eine ganze Reihe kritischer Anfragen, die es an das Projekt der Aufklärung zu richten gilt. Das nicht, um die Notwendigkeit und Berechtigung der Aufklärung an sich in Frage zu stellen, sondern vielmehr, um sie ernst zu nehmen und ihre Werte (Rationalität, Herrschaftskritik, Humanität) auch auf sich selbst anzuwenden. Dabei wird deutlich, welche Tendenzen zur Selbstimmunisierung gegen Kritik die historischen Aufklärungsbewegungen mitführen, welche Begründungsdefizite und Engführungen sie aufweisen, und wo sie in der Gefahr stehen, einer ethischen Überforderung des Menschen Vorschub zu leisten.

 

Zu den Beitragenden

Manuel Schmid ist Co-Leiter von RefLab. Er wurde mit einer religionsphilosophischen Arbeit promoviert und liebt es, unsere Zeit und Gesellschaft durch vertieftes Nachdenken und angeregtes Diskutieren besser verstehen zu lernen.  

Heinzpeter Hempelmann ist Professor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie, Autor von über 40 Büchern und 500 Aufsätzen (viele davon sind hier kostenlos abrufbar). Er ist ausgewiesener Experte in Fragen der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie sowie der Lebensweltforschung – und er hat eine Leidenschaft für die verständliche Vermittlung komplexer philosophischer und theologischer Sachverhalte.

1 Kommentar zu „Aufklärung (Teil 1): Was ist das – und warum müssen wir sie in ihrem eigenen Namen kritisieren?“

  1. Ganz tolle Folge mit viel Weisheit drinn: als „landeskirchliche“ Uni-Theologen können wir aber wirklich nicht mehr vor die Aufklärung zurück aber können sie kritisch beleuchten bzw „reinigen“ wie ihr das tut! Super! Eine kritische Betrachtung der Giordano BrunoStiftung fände ich noch interessant: die Verweisen auf einen mächtigen Verbündeten: die moderne Naturwissenschaft!
    Nebenbei: zu ca. 90% stimme ich der Stiftung sogar in vielem bei😉.
    Als Freudianer gilt seine Kritik aber auch der Religion, bitte nicht vergessen!
    Bin gespannt auf die nächste Folge! Ich hoffe aber, dass ihr die Aufklärung nicht einfach pietistisch Relativiert sondern eben schön integriert, wie das in der Theologie an den ordentlichen Unis der Fall und somit im Mainstream der Landeskirche ist😉

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