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Wie alles anfing – der Fortschritt, die Kriege, der Klimawandel, die Religion – vor 7.500 Jahren

«Die Erfindung der Götter» heißt eine Augen öffnende Ausstellung im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover. Sie erzählt von der großen Revolution der Jungsteinzeit, in deren Schatten wir immer noch leben. Denn damals schon begann das Anthropozän. Die Landwirtschaft wurde erfunden, das Rad, soziale Unterschiede, aber auch neue Religionen. Zum ersten Mal kam es zu Kriegen. Zugezogene Siedler verdrängten die alteingesessenen Sammler und Jäger.

Angesichts aktueller Krisen ist es gut, einmal Abstand zu nehmen und die eigene Gegenwart aus einer größeren, menschheitsgeschichtlichen Perspektive zu betrachten. Dazu kann man Yuval Harari lesen oder eben diese Ausstellung in Hannover besuchen.

4 Kommentare zu „Wie alles anfing – der Fortschritt, die Kriege, der Klimawandel, die Religion – vor 7.500 Jahren“

  1. Vielen Dank für eine interessante Gesprächrunde! Ein Thema scheint jedoch etwas zu kurz gekommen sein, auch in der Ausstellung : Kunst. Der dramatische Wandel in Denk- und Lebensweise zwischen Jäger und Sammler Kulturen und Ackerbauern müsste doch einhergegangen sein mit einem Wandel in der Kunst. Können Sie dazu noch etwas sagen?
    Ein zweiter Punkt: Kann man etwas dazu sagen, warum Megalithbauten eine für Ackerbauern offensichtliche typische Erscheinung sind, sie waren doch weit verbreitet, Malta, Carnac etc.?

    Vielen Dank
    U. Ruppert

  2. Johann Hinrich Claussen

    Vielen Dank für diese Fragen! Natürlich sind sie nicht leicht zu beantworten. Wenn wir uns die Schmuckschwerter, polierten Jadesteine, Bernsteinketten und Tierfigurinen aus Bronze anschauen, empfinden wir dies – zu Recht – als große Kunst. Doch die Menschen, die sie damals hergestellt haben, haben sie bald darauf als Opfergaben im Moor versenkt oder als Beigabe in ein Grab gelenkt. Was mögen sie darin gesehen haben? Auf jeden Fall ist hier ein epochaler Schritt wahrzunehmen.
    Was die Megalithbauten angeht, bin ich überfragt. Aber wenn sie schon auf uns majestätisch wirken, dann damals bestimmt auch.

  3. Wunderschön aufgearbeitete archäologische „Wahrheiten“ auf den momentanen Punkt gebracht.
    Welche Konsequenzen hat das aber für unsere christliche Glaubens-Vorstellung ? Ist das der Beginn einer – längst fälligen – nochmaligen Reformation, bei der Gott nicht gestürzt, aber auf seinen richtigen Platz gestellt wird ? : weniger Jenseits-Orientierung, mehr die Eigenverantwortung des Menschen im Blickpunkt, in deren Folge das Individuum ja sich seiner Macht und gleichzeitig seiner Ohnmacht bewusst werden und diese Spannung auch aushalten muss.
    Wer im RefLab nimmt die im Podcast gemachten Realitäten (summarisch: „Der Mensch hat Gott erfunden“) auf und zieht daraus für die Reformierte Kirche die nötigen Schlüsse ?
    Oder bleibt es beim Podcast und lässt man alles im Sande verlaufen ?

  4. Johann Hinrich Claussen

    Vielen Dank für diese Rückmeldung und Nachfragen! Ich behalte das Thema gern weiter im Blick. Mir selbst geht besonders nach, dass Religion von dieser Zeit an eine „öffentliche“ und eben nicht nur private Angelegenheit ist.

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