Verschiedene Leute geben auf die Frage nach Spiritualität verschiedene Antworten. Das liegt daran, dass es ein klassisches «Kofferwort» ist. Im Laufe von Jahrhunderten wurde dort alles mögliche abgelegt: von pneumatisch über monastisch und pentekostal bis zu theosophisch-esoterisch und fernöstlich-buddhistisch. Ein tieferer Grund für die begriffliche Unschärfe aber mag darin liegen, dass man dir zwar sagen kann, was Religion ist, die Bedeutung von Spiritualität aber nur du selbst für dich herausfinden kannst!
Das Gespräch hat im Arbeitszimmer des Professors im Theologischen Seminar in Zürich stattgefunden. Schon der Weg dorthin ist von Bücherwänden gesäumt.
Simon Peng-Keller hat zur Begriffsgeschichte von Spiritualität geforscht, praktiziert selbst Formen der Meditation und wirkt auf viele inspirierend. Seit 2015 ist er Professor für Spiritual Care an der Universität Zürich und setzt sich für eine Verankerung spiritueller Professionalität innerhalb des Medizin- und Klinikwesens ein, was u.a. seitens kirchlicher Spitalsseelsorge nicht unwidersprochen bleibt.
Lektüretipp: Simon Peng-Keller: «Zur Herkunft des Spiritualitätsbegriffs» (2014): kompakt und extrem informativ.
1 Gedanke zu „Simon Peng-Keller: Spiritualität, was ist das bitteschön?“
So kurz als Laie zur Spiritualität: Ich brauche keine(n) Pfarrer:inn, der/sie für mich betet und mit Gott spricht, ich kann doch selber beten und meine Fühler nach Gott ausstrecken.
Denn: Wie können wir begreifen, dass Moses Gott gesehen hat, wenn wir Ihn nicht auch gesehen haben? Wenn Gott jemanden erschienen ist, wird ER auch zu mir kommen. Ich werde direkt zu Gott gehen. ER soll zu mir reden. Wenn Gott vor zweitausend Jahren in der Wüste zu einem Menschen gesprochen hat, kann ER auch heute zu mir sprechen. Wie soll
ich sonst wissen, dass ER nicht gestorben ist?
Schöne Pfingsten