Wie stelle ich sicher, dass ich nicht zu kurz komme, wie setze ich mich meinen Mitmenschen gegenüber durch?
Das ist die Frage, die den Journalisten Robert Greene in seinem Buch «Power – Die 48 Gesetze der Macht» beschäftigt. Diese Anleitung zum Mächtigwerden erscheint bereits um die Jahrtausendwende zum ersten Mal und wird in den folgenden Jahren zu einem Bestseller in 24 Sprachen.
Mindestens für Manuel ist das wohl das schrecklichste, abstossendste und gefährlichste Buch, das er je gelesen hat.
Es liest sich auf weiten Strecken wie eine unverblümte Anleitung, um ein rücksichtsloses, egomanisches A****loch zu werden. Was aber erklärt den enormen Erfolg dieses Werks? Welche Gesellschaft, welches Lebensgefühl macht ein solches Buch attraktiv?
Rezension und Kritik.
Stephan und Manuel nähern sich dem dunklen Geheimnis des Buches über den Philosophen Niccolò di Bernardo dei Machiavelli (1469–1527), ein Mann, der zwischen politischen und kirchlichen Machtkämpfen zerrieben wurde – und mit dem «Fürsten» (Il Principe) eine ernüchternde Anleitung für Herrschsüchtige verfasst hat.
Robert Greene versucht ausdrücklich, mit seinem Buch die Kerngedanken Machiavellis für die Neuzeit zu aktualisieren – und er beweist damit ein sehr pessimistisches, zynisches Menschenbild. Der Kontrast zum jesuanischen Programm der Bergpredigt könnte nicht radikaler sein.
Aber hilft die Predigt der Feindesliebe wirklich weiter, wenn Menschen sich vergessen und übergangen fühlen?
2 Gedanken zu „Robert Greene: «Die 48 Gesetze der Macht» – oder: Wie setze ich mich durch?“
Ich hab das Buch auch schon mal gelesen und es hat meinen nietzscheanischen Willen zur Macht beflügelt: nein, dieser Weg ist kein guter und führt in den Nihilimus… Danke für eure detaillierte Rezension und eure Gedanken dazu!
Danke Roland für dein Feedback – und ja, mir graut auch vor einer Welt, in der solche Bücher umgesetzt werden…