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Kurt Krömer: «Du darfst nicht alles glauben, was du denkst» – oder: Welche Verletzlichkeit ist gesund?

Kurt Krömer (im «richtigen» Leben Alexander Bojcan) gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Komikern Deutschlands. In seiner Sendung «Chez Krömer» liess er im März 2021 eine Bombe platzen: Im Gespräch mit dem Komiker Thorsten Sträter stand er zum ersten Mal dazu, unter Depressionen zu leiden. Das Buch, das er wenig später zu diesem Thema veröffentlichte, wurde zum meistverkauften deutschsprachigen Sachbuch im Jahr 2022.

Stephan und Manuel nehmen das biografische Zeugnis Krömers zum Anlass, über mediale Selbstoffenbarungen zu sprechen: Inwiefern ist es wichtig und gesund für unsere Gesellschaft, dass Menschen solche Bekenntnisse wagen und sich damit verletzlich machen – und wo besteht die Gefahr, dass Authentizität wiederum zu einer Währung wird, mit der man Aufmerksamkeit, Klicks und Geld gewinnt?

4 Kommentare zu „Kurt Krömer: «Du darfst nicht alles glauben, was du denkst» – oder: Welche Verletzlichkeit ist gesund?“

  1. Danke Danke Danke

    Ich fand euer Gespräch großartig, heilsam, erleichternd. Ganz viele wertvolle Aspekte, v.a.:

    *Wahrhaftigkeit.
    *Durch die eigene Schwäche eine Tür öffnen für andere und für ein Sich-Verbinden.
    *Gemeinschaft als Brief Christi.
    *Christen als Gemeinschaft ohne Angst.

    Meine eigene Biographie ist tief davon geprägt, dass christliche Gemeinschaft gerade dann brüchig wurde, als mir nach und nach sämtliche Böden unter den Füßen weggezogen wurden. Dass mein Leid nicht ausgehalten werden wollte oder konnte.
    Ich schwanke zwischen Wut und Unverständnis über das Herausgedrängtwerden/Distanzieren und der Frage, ob man überhaupt von Menschen, die das eigene Leid, die eigenen Schicksalsschläge nie erlebt haben, erwarten kann, dass sie einen mittragen und dabei auch Hilflosigkeit aushalten müssen, die sie sonst in ihrem Leben nicht erfahren; wo man das eigene Leid doch selbst als unerträglich empfindet und es ebensowenig in seinem Leben haben möchte…wo man doch selbst diesen Feind nicht zu lieben vermag…

    Und dann gibt es eben „biblisch“ noch das Charakteristikum „Heilung/Wunder“ der Gemeinschaft der Glaubenden…(zB Mk 16,15-20). Das ist für mich oft ein schwer auszuhaltender Zwiespalt.

  2. Toller Beitrag, danke: Wir haben immer wieder Gemeindemitglieder mit psychischen Problemen… und versuchen sie auch immer wieder in der Gemeinde zu integrieren… gestern habe ich gerade wieder jemand in der Psychiatrie besucht…schwierig… aber gerade die seelsorgerliche Begleitung und die Integration sind Hauptaufgaben unserer Kirche, ja unseres Christseins…und für einander beten kann wirklich ab und zu etwas- wenn auch nur kleines- bewirken.

    Danke für diesen Input!
    Über „Wahrhaftigkeit“ reden wir heute Abend😁
    Gruss
    Roland

  3. Ehrlich gesagt in dieser Staffel das erste Buch, das ich mal selbst gelesen habe. Am meisten berührt in dem Buch hat mich der Start in der Klinik und das Gefühl von Kurt Krömer „Jetzt wird mir geholfen, hier bin ich richtig, hier bin ich angekommen!“ und der Urlaubsbericht am Ende. Mit so viel Glück und Zuversicht. Ich habe mich mitgefreut. Happy End! Warum auch nicht?
    Ich sehe es auch so, dass Kurt Krömer Mut macht sich professionelle Hilfe zu holen auch wenn es Überwindung kostet. Und dass das Buch wie Ihr sagt auch für nicht Betroffene relevant ist. Ich habe damals gedacht, das Buch sollte jeder/jede lesen.
    Euer Shift am Ende zum Thema Wahrhaftigkeit war genial. Ich wünsche mir das für mich selbst, für Kirchen und unsere Gesellschaft. Auch Eure Betonung, dass es auf die Gemeinschaft der Christen ankommt und sie Jesus verkörpert und nicht ich als Einzelner – stimme ich aus tiefster Überzeugung zu. Licht und Salz bin nicht ich sondern sind wir.

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