Dein digitales Lagerfeuer
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Franziska Bark Hagen: Pilger dich glücklich!

Kaum etwas stellt eine grössere Unterbrechung vom Alltag dar, als loszulaufen und sich auf Pilgerschaft zu begeben. Wer es extrem möchte, lässt sogar das Smartphone daheim.

In dieser Episode des Podcast «Himmel und Erde – Spirituell leben in der Netzzeit» (vormals «TheoLounge») trifft Johanna Di Blasi aus dem RefLab Franziska Bark Hagen, Pilger-Pfarrerin in Zürich. Es geht um die Frage, was Pilgern heute bedeutet, warum es Menschen so tief bewegt und wie es sich von blossem Wandern unterscheidet.

Ob schweigend im Regen, in einer Pilgergemeinschaft oder sogar in einer digitalen Form: Pilgern lädt ein, die Schöpfung tiefer zu erleben und das Leben als spirituelle Reise zu verstehen.

Vielleicht ist es gerade das, was Pilgern so aktuell macht: Es verbindet Himmel und Erde, Spiritualität und Alltag, Bewegung und innere Wandlung.

Wer schon länger nicht mehr gepilgert ist oder sich neu interessiert, wird zudem feststellen, dass Pilgern ein erstaunlich innovatives Feld ist. Es gibt Stadtpilgern, Sternenwanderungen und sogar Wohnzimmerpilgern oder Cyber Pilgrimage. Fast immer stellen Menschen fest, dass sie beim Pilgern mehr finden als sie gesucht haben.

Das Pilgerzentrum St. Jakob in Zürich leistete übrigens Pionierarbeit. Kommendes Jahr feiert es 30-jähriges Bestehen!

Hier geht es zur Agenda; im November gibt es u.a. Tagespilgern oder Pilgern für Frauen mit Krebsdiagnose, am 6. November einen Pilgergottesdienst, im Januar «Winterpilgern» unter dem Motto: «Zu Besuch beim Werwolf vom Born, im Erdmannliwald und beim Geist von Wildenburg.»

Fünf Himmel-und-Erdung-Einsichten aus dem Gespräch mit der Pilgerpfarrerin Franziska Bark Hagen

1. Schweigen als spirituelle Praxis

Schweigen gehört zum Pilgern dazu – auch wenn es ungewohnt ist. Kleine stille Einheiten von 20–30 Minuten können schon reichen, um die Wahrnehmung zu vertiefen und sich der Resonanz mit der Welt zu öffnen.

2. Auch Regentage sind Pilger-Tage

Pilgern kennt kein «schlechtes Wetter». Es kann sogar besonders schön sein, sich in einer Regenhülle durch die Natur zu bewegen. Man wendet sich nach innen, während die äussere Welt verschleiert ist. So wird Pilgern zur Übung im Loslassen und Annehmen.

3. Man muss nicht topfit sein

Ob topfit oder körperlich eingeschränkt – Pilgern lebt von der inneren Haltung, nicht von Leistung. Selbst Menschen mit einer Krebsdiagnose erleben beim Pilgern Kraft, Gemeinschaft und einen geschützten Raum, in dem sie nicht funktionieren müssen.

4. Haltung zählt mehr als Kilometer

Pilgern ist keine sportliche Challenge. Es geht nicht darum, wie weit man kommt, sondern mit welcher inneren Offenheit man unterwegs ist. Wer aufbricht im Vertrauen, erfährt, dass der Weg selbst Antworten gibt.

5. Das Leben als Pilgerreise

Auch unser Leben ist eine Pilgerreise – und die Bibel eine Art Road-Movie. Und die Wüste, durch die wir manchmal ziehen, wirkt karg, aber ist gleichzeitig ein faszinierender Möglichkeitsraum, voller Momente der Resonanz, die uns verwandeln.

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