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Was fehlt, wenn Gott fehlt?

Viele aber lehnen Gott nicht ab und vermissen ihn auch nicht. Das Thema spielt keine Rolle für sie. Die Gottesfrage ist ihnen nicht wichtig genug, um irgendetwas zu vermissen und zu bedauern.

Andi und Thorsten diskutieren diese Entwicklung: ist der Verzicht auf Gott für die meisten Menschen einfach völlig folgenlos? Was heisst das für Kirche und Theologie, die sehr lange davon ausgegangen sind, dass alle Menschen letztlich auf Religion angelegt sind und in irgendeiner Weise Halt suchen in religiösen Formen und Symbolen? Kann sich die Kirche neu verstehen als Gemeinschaft mit einem Sonderinteresse, das für die meisten Menschen völlig uninteressant ist?

Und sie diskutieren Beispiele von Menschen, die sehr wohl sagen: Ich glaube nicht an Gott, aber er fehlt mir. Auch wenn ich nicht mehr klassisch an Gott glauben kann, ist mir der Gottesgedanke wichtig. Und sie lernen: Was fehlt, wenn Gott fehlt, ist sehr stark abhängig davon, was man unter Gott versteht.

16 Gedanken zu „Was fehlt, wenn Gott fehlt?“

  1. Lieber Andy, lieber Thorsten
    Die Frage finde ich sehr anregend. Ich habe nach 5 Min die Pausetaste gedrückt und mir meine Antworten überlegt. Hier sind sie:
    – Mein (und unser) Korrektiv. Auf einer Ebene die andere Menschen nicht bieten können. Bzw. mit einem legitimen Anspruch, den ich keinem Menschen zugestehen würde.
    -Die Adresse für meine Seufzer über mich und die Welt, für Stossgebete und Fürbitte. Ich würde in Ohnmachtsgefühlen versinken.
    – Ein grosser Sinn (der sich mir zwar nur bruchstückhaft erschliesst); eine grosse Klammer die die Welt mitsamt allen vergangenen, jetzigen und zukünftigen Schicksalen zusammenhält.
    – Die emotionale Sicherheit, dass ich – von höchster Stelle – gewollt bin und dass mein Leben und mein Beitrag zählt.
    Obwohl ich keine vollblut-Christin mehr bin, ist das eine ganze Menge….
    Herzlich, vero

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    • Liebe Vero, danke einfach dafür, dass Du uns mit Deiner Pausentaste auf “mute” gestellt hast, um Deine eigenen Tasten zu betätigen. Natürlich würde ich Dich gerne fragen, was eine Vollblut-Christin ist. Jedenfalls entdecke ich in Deiner Antwort viel Herzblut und echten Gesprächsstoff. Ein gewollter und geliebter Neuankömmling zu sein, mit dem ein neuer Anfang in die Welt kommt, so sagt es Hannah Arendt. Du findest dafür eigene Worte. Merci. Dieses emotionale Aufgehobensein würde mir auch enorm fehlen.

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  2. Wenn Gott fehlt, ist nichts mehr!
    Dann würden die Atheisten, die in ihrem “empirischen” Nichts verschwinden würden, für ewig recht bekommen. 😜
    Als Gläubiger an ein “Erstes Bewegendes” (an eine liebevolle Schöpferkraft) fehlt mir Gott glücklicherweise nie; ich bin in ihm und kann durch mein Verhalten höchstens “unsinnig” spielen und mich dadurch seiner fern fühlen/wähnen.
    Ich bin ehrlich gesagt erstaunt darüber, wie “gepalten” Eure Diskussion verlief (als ob Ihr allen potenziellen Hörern und einem wissenschaftlichen Standard gefallen möchtet). Zu Beginn führt ihr aus, dass es den Menschen, die aus dem Gottesglauben raus sind, an nichts fehlen würde, was durch empirische Untersuchungen belegt sei. “Ich möchte glauben, wir sind in einer Zeit angekommen, wo Leute sagen, mein Leben hat keinen Sinn, doch ich habe total Lust drauf! Ich findet das sehr befreiend!”. “Als liberaler, aufgeklärter Theologe gesteht man ein, dass alle Schlachten verloren sind.” “Gott nutzt nicht, hilft nicht, Gott rettet nicht”. Um dann gegen Ende doch noch darauf zu sprechen zu kommen, was Euch persönlich fehlen würde ohne Gott, und letztlich dann mit schönen Glaubensbekenntnissen zu schliessen. Wenn es dass Göttliche gibt, was sogar aus wissenschaftlicher Optik wahrscheinlicher ist, als dass es keine Schöpferkraft gibt, weil ja alles da ist und nicht nichts, dann kann es nicht fehlen (auch wenn wir keine wissenschaftliche Gewissheit erbringen können, was ja gerade die Perfektion des “Spiel des Lebens” ausmacht), und erst recht können wir selbst in keiner Weise seine “Abdankung” verfügen (wir bleiben im göttlichen Spiel, was auch immer wir religiös glauben oder nicht). Als Theologen könntet Ihr nach meinem Gusto viel selbstbewusster Eure Glaubenshaltung vertreten und für die Botschaft der Liebe einstehen (besonders in der heutigen Zeit der Glaubensverführungen, Lügen und Manipulationen), anstatt in Unglauben zu baden, nur weil viele Menschen dies zustimmend tun, weil es sich für sie als weniger herausfordernd/anstrengend anfühlt. Wie Ihr trefflich festgehalten habt, landen wir bei der Suche nach dem Sinn des Lebens am Ende fast immer bei der Gottesfrage (“höchstem Sinn”). Dass sich die Frage wissenschaftlich nicht beantworten lässt, hat weniger mit dem Fehlen des Göttlichen, als vielmehr mit der Begrenztheit unserer wissenschaftlichen Messinstrumente zu tun. Doch mittels des wunderbaren Geschenks des Lebens (unseren Sinnen/unserem Band) können wir Menschen das Göttliche (“unsere Mutter”) fühlen/empfinden/spüren und uns nach einem wesenhaften Menschsein sinndienlich liebevoll (nach Vorbild Jesus) ausrichten. Falls Ihr für eine inspirierende Reaction-Sendung Euren Gesprächskreis noch erweitern möchtet, stoßen ich gerne dazu 😉. Ich danke Euch für Euer Engagement und Eure interessanten Gedanken/Anregungen. Liebe Grüsse Beni 🥰🙌🏻

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    • Dank Dir, Beni, für diesen aufwändigen Kommentar mit all seinen Beobachtungen und auch Herausforderungen. Deine Ermutigung, selbstbewusster die eigene Glaubenshaltung zu vertreten, höre ich ich aufmerksam. Am Anfang des Podcastes ging es mir wirklich darum, den Menschen ihr Gefühl der Abwesenheit, des Gottvermissens nicht mit theologischen Hinweisen zu begegnen. Wenn jemand Gott vermisst, dann ist das erst mal eine Erfahrungswirklichkeit, von der ich ausgehen möchte. Und das gilt auch für den sich ausbreitenden Apatheismus. Ich finde das Buch von Jan Loffeld – Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt – da äusserst erhellend. Die Fragen, die wir so leidenschaftlich bedenken, berühren und interessieren viele Leute einfach nicht mehr. Das zur Kenntnis und ernst zu nehmen, ist für mich keine Kapitulation, sondern überhaupt erst die Voraussetzung das Dialogs mit Atheisten, Apatheisten und A-Theisten.
      Stark, dass Du und wie Du Dich an diesem Gespräch beteiligst.

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  3. Was mir fehlen würde, wäre meine ganze Grundlage für mein Leben. Ich bin aber eher säkular-religiös gross geworden und bin sehr dankbar dafür. Enge Religion stösst mich schon seit jeher ab. Ich bin froh, dass ich fern davon einen Zugang dazu gefunden habe.
    Gott ist sehr viel für mich. Ich käme ohne nicht durch dieses Leben. Ich habe aber überhaupt kein Glaubensleben ohne Zweifel, oft ist da auch Empörung oder Wut gegen Gott, er ist ein Ventil auch für diese schweren Gefühle, ein Platz.
    Aber auch überschwängliche Liebe.

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    • Dank Dir, Evelyne, für Deine Offenheit, mit der Du hier einen neuen Aspekt in das Gespräch einbringst: Gott als Gegenüber, durch das war mit der ganzen Palette unserer Gefühle in Berührung kommen und mit ihnen umgehen lernen. Geht es in diese Richtung?

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  4. Auszug aus dem Beitrag (Bezug zu Martin Walser):

    “Gott hilft nicht. Gott nutzt nicht. Gott rettet nicht.
    Gott sitzt alle Katastrophen der Menschheit aus. Er hilft vermeintlich irgendwelchen Supergläubigen, einen Parkplatz zu finden. Aber gefolterte Kinder und ausgelöschte Bevölkerungen berühren ihn nicht. Es passiert gar nichts.” [Minute 49:33 bis 49:54]
    (Prof. Dr. Thorsten Dietz)

    Das hat mich gleich angesprochen. Ich bin superfromm (bitte nicht meine Frau fragen, ob das stimmt) und Gott hat mir tatsächlich einen Parkplatz besorgt. Wirklich.
    Die Vorgeschichte zum Parkplatz war in so einem Keller von einer Uniklinik in Heidelberg. Vielleicht kennt das jemand: Du wartest auf das Ergebnis vom MRT, und dann kommt die Schwester: “Alles in Ordnung”, und du kannst endlich nach Hause.
    An dem Tag kommt aber niemand, gefühlt stundenlang. Irgendwann kommt keine Schwester, sondern der Professor und bittet dich in sein Büro. Auf dem Flur Bilder vom Meer, Himmel und Wolken, von Sand und Dünen. Du weißt, dass das das Ende ist – von allem. Dass es ab diesem Augenblick nie mehr so sein wird wie vorher.
    Unser damals erstes Kind hatte im Alter von 1 Jahr Monate vorher ein Neuroblastom, Überlebensaussichten so mittel (besonders bösartige Variante), vorausgesetzt, der Tumor streut nicht. “Ist es vorbei?” Professor: “Ja.”
    Wir wussten, was jetzt kommt. Es gibt Menschen, die waren auf einer Kinderkrebsstation, und es gibt solche, die es nicht waren. Wir gehörten zu den Ersteren.
    Tage später fahren wir unser Kind wieder zur Kinderonkologie, wohl die letzte Reise. Nach der Beerdigung werde ich Gott absagen, für immer.
    Und Gott schenkt uns einen Parkplatz!
    Was wir in diesem Moment nicht wissen: Er hat zu diesem Zeitpunkt unser Kind bereits formlos in einem Augenblick von allen Knochenmetastasen geheilt, vollständig – bis heute.

    Öfters höre ich in erweckten Kreisen von der Erzählung, dass Gott vorwiegend mit der Parkplatzsuche für superfromme Christen beschäftigt ist.
    Bei uns war das tatsächlich so. Wissen Sie, wie schwer es ist, einen Parkplatz in Heidelberg zu bekommen – vor der Uniklinik?

    Ich weiß, dass dies keine Antwort auf die Theodizeefrage ist und auch nicht darauf, warum ein Mensch aus freiem Willen Böses tun darf – aber wir haben persönlich erlebt, dass Gott da ist und dass Er lebt. Wirklich!

    Michael Schalter (Meckenheim | Pfalz)

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    • Lieber Michael Schalter. Ihr Kommentar bewegt mich arg, ich will ihn nicht stören durch eine Antwort meinerseits, Nur das: Danke für Ihr Teilen. Und das: Ich werde ab jetzt nie mehr den parkplatzschenkenden Gott bestimmter Glaubensmilieus zu deren Karikatur verwenden. Einfach “Danke” für Ihr Mitdenken und Erzählen.

      Antworten
  5. Schlicht und einfach: Die Hoffnung.
    In den sich derzeit kumulierenden Krisen sehe ich auf menschlicher Seite nur Versagen: Klimaziele – praktisch schon nicht mehr erreichbar. Krieg in Gaza/Ukraine/Kongo/etc. – die Gewaltspirale dreht sich immer weiter. Flüchtlinge – wegen Klimawandel, Kriegen oder ökonomischen Ungerechtigkeiten – ein selbstgemachtes Problem, für das keine lösungsorientierten Ansätze ergriffen werden, sondern stattdessen rechtsnationale Tendenzen in sehr, sehr vielen Ländern zunehmen. Politik in den USA – Trump/Musk beängstigen mich dort fast weniger als das Schweigen auf demokratischer/zivilgesellschaftlicher Seite. Politik in Deutschland – ich habe kein Vertrauen, dass die «C»DU lösungsorientierte und menschenfreundliche Politik machen wird. Politik in der Schweiz – derzeit vor allem ein opportunistisches Anbiedern. Ich sehe nicht, wie wir – mit unseren menschlichen Möglichkeiten – gut aus diesen Krisen wieder herausfinden können.

    Ich habe Kinder. Wie wird ihre Welt in 60 Jahren aussehen? Wie werden meine Enkel aufwachsen?
    Mein Sohn ist 14. Er ist nach seinem deutschen Urgrossvater benannt. Sein Urgrossvater wurde 1944 – als 18-jähriger – an die Ostfront in den Krieg geschickt. Ich habe Angst, um meinen Sohn.
    Meine Tochter ist 16. Frauenrechte und Gleichberechtigung werden an vielen Orten zunehmend untergraben. Ich sorge mich, um die Zukunft meiner Tochter
    Wir sind privilegiert – weiss, cis, mit gehobenem Einkommen. Wenn mich diese Sorgen schon drücken: wieviel schlimmer wird es dann weniger privilegierten Menschen gehen?

    Als ich so alt wie meine Kinder war – 1989 – habe ich in Dresden miterlebt, wie sich Menschen mit Kerzen in den Händen, «Donna nobis pacem»-singend Panzern in den Weg gestellt haben: Die Mauer wurde zum Einsturz gebracht, der eiserne Vorhang zerrissen, ein diktatorisches Regime wurde in die Knie gezwungen.

    Das fehlt, wenn Gott fehlt: Hoffnung, die Mut macht und Kraft gibt, um aufzustehen.

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    • Danke für Deinen Kommentar, den ich als grundehrlich und ungeschminkt empfinde. Und die Kerzen aus Dresden im Jahr 1989 lassen ein kleines Licht in unsere Zeit fallen. Gut, dass Du uns an die leise aber mauernstürzende Kraft erinnerst, die im im Hoffen auf Gott schlummert.

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  6. Vielen Dank für den anregenden Podcast.
    Bei Hören musste ich unwillkürlich an Jürgen Habermas denken, dessen Erstaunen es war, dass die Religion entsprechend der Säkularisierungsthese in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entgegen seiner Erwartung nun eben keineswegs verschwunden ist.
    In “Auch eine Geschichte der Philospohie Bd. I” schreibt er: “Die Religion zeichnet sich aus ihrer Perspektive gegenüber der Vernunft dadurch aus, dass sie in der epistemischen Dimension von Weltbildern und Ethiken eben nicht aufgeht, sondern aus der internen Verbindung mit Kultus und Gemeindebildung jene solidarisierende Kraft schöpft, die einer aufs Deontologische zugespitzten praktischen Vernunft … fehlt (S. 199)”
    Sollte man also beim Nachdenken über das, was fehlt, wenn Gott fehlt, nicht nur prinzipiell individuell, sondern auch und vor allem in sozialen Zusammenhängen nachdenken?

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    • Danke für diese Rückmeldung. Ich hatte in den letzten Tagen auch mal kurz den Impuls und fragte mich, ob wir das Fehlen Gottes nicht ein wenig zu einseitig auf den einzelnen Menschen hin bedacht haben. Ich kann mir vorstellen, dass wir in unserer Reaction Folge die soziale Dimension hinzunehmen. Danke für das vertiefende Mit- und Vorwärtsdenken.

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  7. Ernst Bloch soll einmal gesagt haben: “Hoffnung kann es nur geben, wenn das, was ist, nicht alles ist.”

    Ohne den Glauben an Gott, wäre ich vielleicht ohne Hoffnung für die Zukunft.

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    • Danke für diesen präzisen und erhellenden Hoffnungs-Kommentar. Er fällt mitten hinein in unsere Vorbereitungen einer weiteren Geist.Zeit Folge, in der wir nach Gott im Rahmen einer integralen Theologie fragen. Und da lese ich in Tilmann Haberers Buch “Von der Anmut der Welt” folgende Zeilen, die mir in dieselbe Richtung zu weisen scheinen: Mehr als alles, das könnte all das umfassen, was nicht ist, aber sein könnte. All das, was noch nicht ist, aber kommen wird. Gott begegnet uns in dem, was ist, und gleichzeitig ist in Gott die Felle alles dessen enthalten, was möglich ist.” Meinem Sinn für die Möglichkeit des Guten tut es gut, mit Gott ein “Mehr als das alles” zu ahnen. Gehen wir da entlang derselben Linien?

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  8. Lieber Thorsten und lieber Andi,
    danke wieder einmal für euren genialen Podcast und die Idee uns alle mit dieser Frage einzubeziehen.
    Weil ihr sicher sehr viel zu lesen bekommt versuche ich kurz sehr persönlich zu antworten auf “Was fehlt mir wenn Gott fehlt?”, so hat Andi sie formuliert.
    Tagelang ist mir die Frage nachgegangen. Ich komme von einer traumatisch schmerzhaften Seite her, nämlich die , dass Gott sehr gefehlt hat. meine wenigen Versuche mit ihm Kontakt aufzunehmen waren erfolglos und mir blieb die Erkenntnis: Er will mit mir Nichts zu tun haben. So lebte ich dann ohne ihn und sagt das auch sogar noch an dem Tag den ich gleich beschreibe, ich hatte einfach keinen Bezug. Als ich in eine tiefe Krise geriet und sehr depressiv wurde, verdunkelte sich alles – mir wurde wirklich schwarz vor der Seele, eine quälende Einsamkeit trieb mich immer näher an der Tod. Als die Verzweiflung ihren Tiefpunkt erreichte und ich mir das Leben nehmen wollte, erschien plötzlich Gott in meinem Zimmer, ich kann es nicht anders sagen: Eine Klarheit und Helligkeit durchströmte mich und eine Güte und Liebe war da, als er sich vorstellte: “Hier bin ich, ich bin der höchste Gott, ich bin dein Vater und rette dich da raus.”
    Am nächsten Tag wachte ich auf und glaubte es kaum: mir war als lebte ich zum ersten Mal, ich redete seit dem dauernd mit ihm, wir waren uns begegnet, er ging nicht weg, ich hatte plötzlich einen sehr starken Bezug. Eine Liebe die mich überwältigt und gewonnen hatte begann die tiefste und schönste Beziehung meines Lebens. Das ist 42 Jahre her, wurde immer enger, ehrlicher und vertrauter – und umfassender. Ich habe Kirchen besucht, mich “Ultras” 20 Jahre lang angeschlossen um immer irgendwann zu merken, dass das was zwischen Gott und einem kleinen Menschen läuft doch so individuell ist, dass es kein System irgendwie abbilden kann. Im Gegenteil es besteht aus einem anderen Material, es stört. Mir geht es wie Dir Thorsten: wenn ich das Ultra fromme “Geräusch” höre denk ich nur: bin ich froh, dass ich das verlassen habe. Die wollten mein Gold klauen um es für ihr Menschenwerk einzuspannen. Das wollte ich nie hergeben.
    Deren Gott vermisse ich nicht, ich habe ihn nicht erlebt, der war zu verbogen.

    Ich muss antworten: wenn Gott fehlen würde, würde mir wirklich ALLES fehlen. Ich hätte kein Leben mehr, ich wäre so elends einsam, wie ich es schon mal erleiden musste.
    Inzwischen würde ich sogar sagen: Gott würde auch was fehlen wenn ich fehlen würde: da ist nämlich eine schöne, friedliche, gütige, beidseitige starke Liebe zwischen uns.
    Ich hoffe das war nicht zu viel und man versteht was ich meine.
    liebe Grüße und vielen Dank!
    Michael

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    • Lieber Michael
      was für eine grosse und geradezu heilige Geschichte, die Du hier mit uns teilst. Ich bin berührt, will jetzt nur mit einem “Danke” antworten und die Kraft Deiner Worte nicht durch meine Worte stören.

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