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War die Zeit reif für das Christentum? (Römische Philosophie)

Mit dieser Folge steigen wir in die Zeit der römischen Philosophie ein. Sie steht oft im Schatten der großen Griechen (Platon und Aristoteles), hat aber gerade als Philosophie der Krise vieles zu bieten.

In den Jahrhunderten um die Zeitenwende zerbrechen für die Bewohner des römischen Reiches viele Gewissheiten. Die Kultur der Kaiserzeit befand sich in einem desolaten Zustand, das Zutrauen zu den alten Religionen schwand, und die zunehmende Globalisierung führte zum Miteinander und Durcheinander zahlreicher philosophischer und religiöser Geltungsansprüche. Peter gibt hier zunächst eine kurze Einführung in die wichtigsten Strömungen und Merkmale römischer Philosophie, um dann mit Manuel die Frage zu diskutieren, wie gerade in dieser Zeit das Christentum eine geradezu explosionsartige Ausbreitung finden konnte.

Zu den Beitragenden

Manuel Schmid ist Mitarbeiter bei www.reflab.ch. Er wurde mit einer religionsphilosophischen Arbeit promoviert und liebt es, unsere Zeit und Gesellschaft durch vertieftes Nachdenken und angeregtes Diskutieren besser verstehen zu lernen.  

Heinzpeter Hempelmann ist Professor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie, Autor von über 40 Büchern und 500 Aufsätzen (viele davon sind hier kostenlos abrufbar). Er ist ausgewiesener Experte in Fragen der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie sowie der Lebensweltforschung – und er hat eine Leidenschaft für die verständliche Vermittlung komplexer philosophischer und theologischer Sachverhalte.

1 Kommentar zu „War die Zeit reif für das Christentum? (Römische Philosophie)“

  1. Liebe beide: Herzlichen Dank für diese interessante und differenzierte Übersicht zu einer Zeitperiode, die mir persönlich sehr viel bedeutet.

    Ihr habt einige wichtige Punkte angeführt, warum das Christentum einen Siegeszug antreten konnte. Eine inhaltlich-dogmatische Schlüsselinnovation würde ich aber gerne noch hinzufügen.

    Denn alle hellenistischen Philosophieschulen nahmen für sich in Anspruch, dass ihre Praxis die persönliche Glückseligkeit (Eudämonie) garantieren könne. Obwohl gerade die Stoa da auch wirklich Erstaunliches leisten konnte, scheiterte dieses Versprechen aber für viele Menschen schlicht an den Widrigkeiten der Wirklichkeit.

    Ganz anders im Christentum: Dieses macht (auch gerade in der Person Christi) keinerlei Glücksversprechen fürs diesseitige Leben, stellt aber die Glückseligkeit nach Wiederauferweckung bzw. im „Jenseits“ in Aussicht. Es ist genau diese Kombination von Lebensnähe und Jenseitshoffnung, die im Alltag für viele Menschen unglaublich attraktiv war und gegen welche die hellenistischen Philosophien keine überzeugenden Gegenargumente liefern konnten.

    Ich bin überzeugt, dass diese Beobachtung auch relevant sein kann, wenn wir die heutige Situation des Christentums reflektieren.

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