«Blutrache» ist ein Thema, das längst nicht nur rückständige, religiös fundamentalistische Kulturen betrifft. Anouk Holthuizen hat in Albanien Menschen getroffen, die versuchen auf Blutrache zu verzichten und solche, die Kindern helfen, die ihr Zuhause nicht mehr verlassen können. Sie hat einen Priester gesprochen, der Familien auf dem langen Versöhnungsweg begleitet und vom Leiter des Nationalen Versöhnungskomitees erfahren, weshalb das traditionelle Recht bei vielen Menschen immer noch so hoch im Kurs ist.
Und wie steht es um uns? Kommen wir gut klar ohne Rachegedanken oder den Anspruch auf Vergeltung?
Hier geht es zu den Beiträgen von Anouk Holthuizen:
- Im Würgegriff der Angst um die Ehre
- Der Tradition des Kanun wird mehr vertraut als der Justiz
- Wie der Psychologe die Praxis füllte und ein Radio gründete
- Als die Lehrerin mit Kindern verfeindeter Familien ausflog
Und hier findest du Felix’ Buchtipp.
Wir freuen uns, wenn du reinhörst und falls du uns einen Kommentar schicken magst, gerne per E-Mail an contact@reflab.ch.
1 Gedanke zu „Blutrache“
Theologisch leben wir noch längst nicht in einem aufgeklärten Zeitalter. Ob wir gut klar kommen ohne Rachegedanken oder den Anspruch auf Vergeltung? Der ‘brave’ Christ jedenfalls meint schon immer, gut klar zu kommen ohne Rachegedanken oder den Anspruch auf Vergeltung. Entscheidend ist aber nicht, was ich meine, und auch nicht die Frage, ob ich gut klar komme ohne RG oder den AaV. Entscheidend ist nicht einmal, ob ich ggf. besser klar komme MIT RG oder den AaV. Entscheidend ist die kompromisslose Befolgung des – jetzt mal hilfsweise von mir so genannten – Engelschen Kategorischen Imperativs der Neuen Aufklärung: Sei ehrlich! – Das ist mein Versprechen an die REFLAB-Gemeinde: Was daraus folgt, muss nicht zwangsläufig in Blutrache enden oder auf Rücksichtslosigkeit hinauslaufen.