– «Atlas der erfundenen Orte» von Edward Brooke-Hitching
– vier Bilderbücher von Sonja Danowski («Kleine Nachtkatze» schrieb sie für ihren Hund Dunni, der auch Katzen mochte.)
– Zeichnung eines Elefanten, briefmarkengross
– 120er-Farbschachtel, ungeordnet
– «Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam» von Stefan Zweig
– Zwei Keksdosen mit Lateinvokabeln
– «Gott. Eine Biografie» von Jack Miles
– «Klassisches Vergissmeinnicht» von Grossmutter; an ihrem Todestag steht: «Wo Reinheit und Herzensgüte herrschen, da ist auch der Himmel. Pater G. Girard.» (Nach ihrem Tod hat man ihr viel zu grosse Schuhe angezogen, aber sie musste ja nur liegen.)
– Grossmutters Matrjoschka, Grossmutters Stoffschere, Grossmutters Fingerhut, unbenutzt
– eine Stoffclownin namens «Miel», passt in jede Mantel-, Rock- und Hosentasche
– der Korken vom Wein zum gestrigen Abendessen
– ein ausgelöffeltes Ei mit einem Silberlöffel darin, weisser Eierbecher mit Stacheln ringsum
– Salzstreuer, Kristallglas und Silber, halbleer (Gestern konnte ich ihn nicht benutzen, weil sich eine Ameise darin verirrt hatte. Ich liess den Salzstreuer den ganzen Tag geöffnet, damit die Ameise wieder rauskommen würde.)
– ein Tablett aus Holz, in der Mitte eingeschnitzt die Worte «Gib uns heute unser täglich Brot», darauf Briefe, gestapelt, Postkarten, noch unbeschrieben, und ein Gedichtband von Hilde Domin in rosa Leineneinband (Wenn ich Pfarrerin bin, möchte ich einen rosa Talar.)
Die Autorin Beate Krethlow studiert Theologie und lebt in Bern.
Abbildung: Beate Krethlow, Installation Fremdlinge (2016)