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Adolescence. Oder: Wenn Erwachsenwerden schiefgeht

«Eine unerträgliche Serie für Eltern, die alle sehen sollten», titelt der Tagesanzeiger. Sie haben recht. In der Serie, die schon jetzt als beste Serie des Jahres bezeichnet wurde, geht es um den 13-jährigen Jamie, der eines Morgens von der Polizei wegen des Mordes an seiner Mitschülerin Katie festgenommen wird.

In vier eindrücklichen One-Shot Folgen begleiten die Zuschauer*innen die verschiedenen Aktuer*innen der Serie im Laufe des Falls. Dadurch sind wir ganz nah dran: An den Eltern, die verzweifeln, den Polizeibeamten, die nicht verstehen, und den Jugendlichen, die in den Sozialen Medien zwischen Menosphere und Misogynie verlorengehen.

Es ist eine intensive Folge geworden, die Jay, Manu und Janna aufgenommen haben. Es geht um Identität, Religion, die Schule und die Frage wo und wie wir Beziehungen aufbauen. Und natürlich, um Kinder und Jugendliche und die Herausforderung in dieser Welt erwachsen werden zu müssen.

 

Hinweis: Manosphere ist der Begriff für eine heterogene Gruppe von Online Communities und Netzwerken in denen antifeministische und frauenfeindliche Inhalte miteinander geteilt werden.

2 Gedanken zu „Adolescence. Oder: Wenn Erwachsenwerden schiefgeht“

  1. Toller Folge- wie immer!
    Danke, dass ihr euch an dieses schwere Thema gewagt habt: auch für mich als Lehrpersonal, Seelsorger und Vater eine große Herausforderung.
    Die Serie hat mich auch wegen ihrem Realismus verstört…
    Ich bin froh, dass Janna den versteckten “Kulturpessimismus” von Jay relativiert hat: früher waren die Menschen nicht mehr im Jenseits verhaftet- das ist eine alte Mär: die Leute verfügen heute vielleicht über weniger christlich- religiöses Wissen, haben aber schon damals und früher geglaubt was sie wollten, z.T. auch entgegen der gängigen Lehrmeinung (Aberglaube, Volksfrömmigkeit, Geisterglaube, Naturverbundenheit wie Bauernkalender etc.) und waren ziemlich im Diesseits verhaftet, weil die meisten um ihr tägliches Brot kämpfen und bangen mussten…zudem bin ich als Mensch auf andere angewiesen: ohne meine Gruppe bin ich so gut wie tot- früher wegen der Fressfeinde, heute sozial; ich brauche meine Gruppe, Familie, Stamm, Volk, Gemeinschaft und muss mich halt z.T. auch den dort herrschenden Regeln beugen.
    Es gibt eine bekannten Ausspruch: “Jesus loves you, everybody else thinks you are an a…”; Es bringt mir nichts, wenn ich weiss, das Gott mich liebt (auch das wäre theologisch noch zu diskutieren- ich bin mir da nicht zu 100% sicher- wo steht das in der Bibel? Gott liebt die Welt, sein Volk, seine Propheten, die Gerechten, seinen Sohn- aber alle? Mich? Warm? So wichtig bin ich nicht…) und alle anderen Menschen meiden mich- diese Liebe muss sich in der Gemeinschaft zeigen und muss einem von anderen Menschen zugesprochen und zugestanden werden; wir hatten in unserer Gemeinde auch so einen “Looserclub”- die Jugendgruppe und die hat viele Menschen am Rand aufgefangen- ich war selber mit dabei und es war eine tolle Zeit! Das kann und soll Kirche leisten!
    Schade, ihr nur kurz über das Thema Maskulinismus geredet habt: ich finde das ein echtes Problem in unserer Gesellschaft an dem alle, beide Geschlechter ihren Anteil haben… da würde ich gerne mehr darüber hören und sogar mitdiskutieren…
    Aber danke und weiter so!

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  2. Hallo zusammen,
    Vielleicht denken ja jetzt einige “analognatives” einmal anders über das Dogma: digital natives könnten mit der digitalen Welt von Geburt aus umgehen…. fast alle Untersuchungen zeigen das Gegenteil.
    Da gerne das frühkindliche Trauma (30% der kinder) “übersehen” wird, was wenn man einmal im Traumakreis ist zeigt wie man zwischen hass, substanzmissbrauch, abwiegeln und und und gefangen ist. Dazu am besten einmal “Heilsam mit traumatischen Ereignissen umgehen” von Carolyn Yoder. Mache gerade nach 55 Jahren endliche eine Traumatherapie…

    Antworten

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