Einzige Voraussetzungen sind, dass die Bewerberinnen und Bewerber mindestes 55 Jahre alt sind, in der reformierten Kirche sozialisiert sind und einen Eignungstest bestehen. So sieht es der Plan P vor, der zurzeit in den Landeskirchen der Deutschschweiz diskutiert wird.
Die Idee für die Notmassnahme gegen den Pfarrmangel, der sich wegen zahlreicher Pensionierungen noch verschärfen will, heckte Thomas Schaufelberger aus. Der Leiter der Pfarrausbildung stellt sich am Stammtisch den Fragen von Felix Reich.
Er sagt, wie er eine Erosion der Ausbildungsstandards für das Pfarramt verhindern will und warum der Plan P trotzdem eine radikale Lösung ist. Darüber hinaus wirft der als Notlösung deklarierte Vorschlag ganz grundsätzliche Fragen auf, um deren Beantwortung die Kirche dringend ringen muss.
1 Gedanke zu „Thomas Schaufelberger: Ein Notfallplan gegen Pfarrmangel“
Unabhängig von der Beurteilung der Notwendigkeit und der Tauglichkeit des Plan P zur Behebung des Pfarrmangels, finde ich die dargelegten Argumentationslinien sehr, sehr schädlich für ein gemeinschaftliches Kirche-sein.
Mit dem ständigen Gerede vom Dammbruch wird Angst geschürt.
Das wiederholte Bashing von Menschen mit freikirchlichem Hintergrund (welches in Ausdrücken wie “populistische Schreihälse auf Kanzeln” zum Ausdruck kommt, oder indem freie theologische Schulen abgewertet und das Religionssoziologiestudium und der Theologiekurs hingegen hochgelobt werden) schafft Gräben zwischen den verschiedenen Frömmigkeitsstilen, die alle in einer Landeskirche Platz haben sollten.
Aussagen wie, um Gemeindeaufbau vor Ort im Sozialraum zu gewährleisten, sei ein Uni- Studium auf Masterniveau als Standard nötig, zeugen von einer Geringschätzung anderer Ausbildungswege: das Unistudium Theologie mit den bisherigen und derzeitigen Schwerpunkten befähigt eben gerade nicht zu sozialräumlichem Denken. Das ist durch eine sozialdiakonischen Ausbildung viel besser gewährleistet. Solche Aussagen erschweren die vertrauensvolle Zusammenarbeit der verschiedenen kirchlichen Ämter.