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Liberame. Oder: Wann ist das Boot voll?

Liebe Freunde der gepflegten Unterhaltung: Wir wagen uns an ein Drama, das uns nicht unberührt lässt. PopcornCulture ist dieses Mal in der ZDF Mediathek unterwegs und hat sich der deutschen Miniserie «Liberame» angenommen, die durch eine intensive Atmosphäre und herausragende Schauspieler*innen im Gedächtnis bleibt.

Eine Segelyacht auf dem Mittelmeer, fünf Hamburger Freunde, die auf unterschiedlichste Art und Weise miteinander verbandelt sind und eigentlich nur ihr Leben geniessen wollen. Ein bisschen schwimmen, in der Sonne liegen und Bier trinken. Ein Boot mit 35 Geflüchteten unterschiedlichster Nationalitäten mit einem defekten Motor, der sie in Seenot bringt. Dass die Deutschen nun auf dieses Boot treffen, passt so gar nicht in ihren Urlaubsplan. Also was tun?

«Liberame» beschäftigt sich in 6 Folgen à 45 Minuten mit der ewigen Frage nach dem richtigen Handeln. Dabei ist die Serie ebenso ein Gleichnis für den Umgang mit der sogenannten Flüchtlingskrise wie eine Geschichte von persönlichen Schicksalen, die sich auf dem Mittelmeer kreuzen.

Die Frage «Was soll ich tun?» bleibt in der Serie unbeantwortet. Denn egal wer was tut, irgendwer macht sich immer schuldig. Zumindest bleibt dieses unbestimmte Gefühl zurück. Umso besser, dass wir darüber reden können. Im Blick darauf bewundert Manu Personen, die ohne zu zögern Menschen bei sich aufgenommen haben. Jay stellt die Frage von wem oder was wir eigentlich erlöst werden müssen und Janna fragt sich wie viel sie bereit wäre von ihrem Wohlstand aufzugeben.

1 Gedanke zu „Liberame. Oder: Wann ist das Boot voll?“

  1. Spannende Serie: danke auf den Verweis darauf; hier wird gezeigt, wo die Grenzen von Vergebung sein können und Vergebung zu weilen gar nicht möglich, ja sogar zynisch wirken kann…es zeigt auch, dass jede Entscheidung ihren Preis hat, den man zahlen muss… ob man‘ s kann ist ne andere Frage…
    Ein kleiner Verweis: nicht nur Freikirchen, sondern vorallem die Landeskirche setzt sich immer wieder öffentlich für Flüchtlinge ein! Das kam hier ein bisschen zu kurz oder anders rüber- sorry Manuel; viele Kirchgemeinden waren bei den ersten, die Hilfe angeboten haben- wir auch!
    Zudem kenn ich viele Leute, die Flüchtlinge aufgenommen haben: aufnehmen ist das eine, zusammen leben was anderes- Konflikte sind da vorprogrammiert…viele wurden auch von staatlicher Seite allein gelassen gemäss dem Moto: Die wohnen jetzt bei euch also kümmert euch drum! Die heikle Frage ist hier, inwiefern Privarpersonen hier den Bedürfnissen von Flüchtlingen auf längere Zeit gerecht werden können und sollen und wie weit eigentlich der Staat hier die Aufgabe und die Verantwortung hat…

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