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Wolfgang M. Schmitt: Apokalypse auf Repeat (Podcast-Festival)

Von Klimakatastrophe bis Zombievirus: Das 21. Jahrhundert bringt eine wahre Flut apokalyptischer Bilder hervor – ob The Day After Tomorrow, Mad Max: Fury Road, The Last of Us oder Don’t Look Up. Wolfgang M. Schmitt und Manuel Schmid diskutieren in dieser Liveaufnahme vom RefLab-Podcast-Festival, warum wir uns immer wieder freiwillig den Untergang anschauen – und dabei fast erleichtert sind, dass es im Kino oder auf Netflix passiert.

Sie sprechen über den Reiz, Ängste in sicherer Umgebung durchzuspielen, und über die trügerische Beruhigung, die viele Endzeit-Erzählungen bieten: Am Ende gibt’s fast immer eine Arche, eine Rettung, einen Neuanfang. Doch zugleich verweisen die Filme auf verdrängte Realitäten – vom Klimawandel bis zu politischen Abgründen – und verschieben Schuldfragen geschickt auf individuelle Heldenfiguren, während systemische Ursachen ausgeblendet bleiben.

Manuel bringt die biblische Perspektive ein: In der Offenbarung des Johannes geht es nicht um Eskapismus, sondern um das Entlarven zerstörerischer Mächte und die Hoffnung, dass Gottes Gerechtigkeit und Liebe das letzte Wort behalten. Wolfgang kontert mit seiner Skepsis gegenüber «grosser Hoffnung» – und beide fragen: Was bleibt, wenn Apokalypse in der Popkultur zum Dauerzustand geworden ist?

Eine Folge über Popcornkino und Prophetie, über mediale Muster und messianische Motive – und darüber, warum der Weltuntergang auf Repeat läuft, wir aber immer noch auf ein Happy End hoffen…

 

Zum Gesprächsgast:

Wolfgang M. Schmitt: Der wohl schickste Podcaster Deutschlands analysiert die Welt mit einer Mischung aus messerscharfer Gesellschaftskritik und einer Vorliebe für Hochkultur, die selbst Thomas Mann erröten liesse. Bekannt wurde er mit seinem YouTube-Kanal und Podcast «Die Filmanalyse», wo er Blockbuster zerlegt und cineastische Glücksfunde würdigt.

Doch Schmitt kann mehr als nur Filme dekodieren. Mit Ole Nymoen betreibt er den Podcast «Wohlstand für alle», in dem sie den Kapitalismus in all seinen absurden Facetten sezieren – und dabei oft genug erklären, warum der Markt eben doch nicht alles regelt (ausser vielleicht die Profite der Grosskonzerne). Und weil das 21. Jahrhundert auch sonst genügend Widersprüche und Unübersichtlichkeiten bietet, beleuchtet er im Podcastformat «Die neuen Zwanziger» mit einem ironisch geschulten Blick unsere Gegenwart und Zukunft.

Das im Gespräch erwähnte, von Wolfgang M. Schmitt mitherausgegebene Buch «Selbst schuld!» kann man hier bestellen (affiliate link).

1 Gedanke zu „Wolfgang M. Schmitt: Apokalypse auf Repeat (Podcast-Festival)“

  1. Apokalyptische Filme/Serien entsprechen vom Konzept her einem gleichartgen Aufbau wie wir ihn schon seit der Kindheit von Märchen kennen:
    Man muss Schlimmes/Gefahren erleiden und wenn man sich dabei richtig/gut verhalten hat – dann gibt es ein schönes Ende.

    Antworten

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