Die junge Iranerin, mit der sich Manuel Schmid in dieser Ausgabe der TheoLounge unterhält, sorgt mit ihrer Geschichte und ihren theologischen Überzeugungen für manche Überraschung: Saida Mirsadri hat an der konservativen Universität in Ghom (Iran) als einzige Frau ihres Jahrgangs in Religionsphilosophie promoviert und sich dabei mit Muhammad Iqbal befasst.
Moderner Islam
Iqbal gehört zu den renommiertesten, aber auch schillerndsten Vordenkern eines modernen Islam, der inhaltlich vorwegnimmt, was dann in der sogenannten «Prozesstheologie» Schule macht: Eine Auffassung der Wirklichkeit, die Gott nicht in Gegensatz zur Veränderlichkeit und Entwicklung der Welt setzt, sondern ihn mit den Geschöpfen in einer intimen Wechselwirkung sieht.
Saida Mirsadri denkt von hier weiter und ist überzeugt, dass eine Erneuerung der theologischen Grundlagen auch entscheidend ist für die Auseinandersetzung mit den aktuellen Herausforderungen unserer Zeit – namentlich mit der ökologischen Krise und menschenrechtlichen Problemen.
Vergangenes Semester hat Saida Mirsadri übrigens als Gastprofessorin für islamische Theologie und Bildung am religionswissenschaftlichen Seminar der Universität Zürich verbracht – wir sind froh, dass sie kurz vor ihrem Umzug nach Paderborn noch Zeit zu diesem Gespräch gefunden hat.
Reinhören: Missionarischer Islam
1 Gedanke zu „Saida Mirsadri: Allah ist beweglicher als man(n) denkt…“
Nice, Bro, nice. Oder besser Brother and Sister!