Epikur ist als Vordenker heutiger Hedonisten in Erinnerung geblieben. YOLO! («You Only Live Once») – darum gib dein Geld heute aus, suche den sofortigen Kick und lebe als gäbe es kein Morgen!
Tatsächlich hat sich Epikur aber für ein ausgeglichenes Leben und die Zügelung der Begierden ausgesprochen. Es ging ihm um einen reflektierten und nachhaltigen Umgang mit dem, was uns glücklich macht. Das schließt die Pflege der Tugenden und die Wertschätzung der Mitmenschen ausdrücklich mit ein – immer aber als ein Mittel zum Zweck, als ein Weg zur Verwirklichung der eigenen Glückseligkeit.
Manuel spricht mit Peter über die Vorzüge und Grenzen einer solchen lustorientierten Lebensweisheit – und vergleicht sie mit einer christlichen Perspektive, die einen deutlich weiteren Horizont besitzt…
Zu den Beitragenden
Manuel Schmid ist Mitarbeiter bei www.reflab.ch. Er wurde mit einer religionsphilosophischen Arbeit promoviert und liebt es, unsere Zeit und Gesellschaft durch vertieftes Nachdenken und angeregtes Diskutieren besser verstehen zu lernen.
Heinzpeter Hempelmann ist Professor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie, Autor von über 40 Büchern und 500 Aufsätzen (viele davon sind hier kostenlos abrufbar). Er ist ausgewiesener Experte in Fragen der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie sowie der Lebensweltforschung – und er hat eine Leidenschaft für die verständliche Vermittlung komplexer philosophischer und theologischer Sachverhalte.
1 Gedanke zu „Leben wir für Lust und Glück? (Epikureismus)“
Vermutlich steckt hinter mancher Nonne, die ihr ganzes Leben Jesus weiht, auch nicht Selbstlosigkeit, sondern das Lustprinzip.
Sicher haben viele auch in der Gemeinde die Tortur der Arena auf sich genommen, weil sie dachten, sonst eine sehr viel größere durch Gott zu erfahren.
Kommt großes Leid auf einen zu, beschleunigt sich die Sache ungemein: die einen Glauben dann umso heftiger, die anderen leiden unter einem mächtigen Gott, der nicht hilft…