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Sintflut

Heute wird’s nass. Stephan und Manuel nehmen sich die Geschichte der Sintflut vor – eine eindrückliche, aber auch gerne verniedlichte Erzählung, die eigentlich ein Katastrophenszenario beschreibt. Bitter enttäuscht von der Verdorbenheit des Menschen entschliesst sich Gott, das Projekt Menschheit zu «resetten». Der Neustart mit Noah macht aber klar, dass es um den Menschen noch immer nicht besser bestellt ist. Trotzdem stehen Noah und seine Nachkommen unter dem Segen Gottes. Stephan entdeckt darin ein kraftvolles Bild der Rechtfertigung des Menschen durch Gott. Auf jeden Fall scheint sich aber zu zeigen, dass Gott vom Menschen nicht so leicht loskommt. Manuel und Stephan diskutieren dann auch die Frage, wie die Flutgeschichte in unsere Zeit hineinsprechen könnte – und was die drohende Klimakatastrophe damit zu tun hat.

7 Gedanken zu „Sintflut“

  1. Vielen Dank ihr beiden für diesen spannenden Austausch. Ihr habt auf einer langen Zugfahrt mich begleitet und diese mir bekannte Geschichte mit Humor und Tiefgang viel näher gebracht und Deutungen, Auslegungen gemacht die wertvoll sind. Danke!

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  2. Herzlichen Dank für Eure interessanten Gedanken zu dieser ikonischen Geschichte. Insbesondere die Übertragung auf die heutige Zeit fand ich spannend.

    Ich selbst tue mich schwer mit dieser Geschichte im Hinblick auf die Gotteslehre. Denn der darin geschilderte Gott erscheint ziemlich grotesk, sehr “klein”, engherzig, unbedarft und letztlich widersprüchlich. Und selbst wenn ich die Geschichte metaphorisch interpretiere und göttliche Akkommodation annehme, macht sie meines Erachtens weder aus klassisch-theistischer noch aus offen-theistischer Sicht wirklich Sinn.

    Übrigens: Diese Episode ist (zumindest bei mir) nicht verfügbar bei Apple Podcast. Ich hoffe, dass dies zukünftig wieder der Fall sein wird.

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  3. Mir gefällt sehr gut der Abschluss der Episode: Eine angenommene faktische Bedeutung muss noch lange keine Bedeutung für meine Existenz heute aufweisen. Erst wo die theol. Deutung eintritt, wird die Geschichte für mich heute wahr.
    Sehr schön und vielsagend hat das Karl Barth zum Ausdruck gebracht mit seiner Antwort auf die prüfende Frage einer Pietistin, ob er davon ausgehe, dass die Schlange im Paradies auch wirklich gesprochen habe: “Sie spricht noch immer”.
    Wie eine Geschichte, die faktisch nicht wahr ist, trotzdem wahr sein kann, kommt in neuerer Zeit für mich zum Ausdruck in der Novelle “Jossel Rakovers Wendung zu Gott”. Eine sehnsuchtsvoll leidenschaftliche Anklage des frommen Juden Jossel im Angesicht seines Todes, im zerstörten Ghetto einer polnischen Stadt. Ich habe einen kurzen Text zu dieser Geschichte und ihrer Bedeutung für theol. Hermeneutik hier gepostet: https://sola-gratia.ch/jossel-rakover-wendung-zu-gott/
    Danke für eure wertvollen Gedanken.

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