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Einheit der Christenheit?! 50 Jahre Leuenberger Konkordie

Was vor 50 Jahren auf dem Leuenberg bei Basel geschafft wurde, zählt heute zu den bedeutendsten Ereignissen der jüngeren Christentumsgeschichte. Nach 450 Jahren Spaltung ist es den reformatorischen Kirchen in Europa gelungen, ihre Lehrgegensätze zu überwinden und Kirchengemeinschaft zu werden.

Andreas und Thorsten blicken zurück und fragen: was hat die entscheidenden theologischen Durchbrüche damals möglich gemacht? Und was können wir in heutigen Spannungen in der Christenheit davon lernen?

Zur Website der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) und zum Text der Leuenberger Konkordie geht es hier.

Wie die evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) in der GEKE tätig ist, wird hier kurz erklärt.

6 Gedanken zu „Einheit der Christenheit?! 50 Jahre Leuenberger Konkordie“

  1. Ja, die gute alte Leuenberger Konkordie! Wisst ihr, dass der Leuenberg zwischenzeitlich als Ort der Querdenker und Verschwörungstheoretiker fast mehr Bekanntheit erlangt als für die bedeutende (aber vollkommen unbeachtete) Konkordie… Natürlich ist dieser Text wichtig und doch auch von wirklich vorgestern. Nur schon diese Sprache (gilt übrigens auch für viele weitere hochtheologische Bekenntnisse und Erklärungen, selbst für die Barmer…) ist (sorry) abstossend und so weltfremd. Sie klingt nicht nur für heutige Ohren und Nochkirchengänger “verschwurbelt”, abgehoben, überhaupt nicht auf den Punkt gebracht. Es würde reichen zu sagen: Leuenberg steht für die Versöhnung der reformatorischen Kirchen. Oder alternativ: Sie steht für die gegenseitige Anerkennung des Abendmahls. Punkt. Fertig. Mich interessiert das Nerdige, doch wie soll und will die Konkordie volkstümlich für alle und mit allen werden? Sie ist sicher nicht “den Leuten aufs Maul geschaut”. Es ist Sinnbild für “typisch” Kirche: Altes, sehr altes, Ungutes, sehr Schwieriges wird endlich (nach Jahrhunderten) abgearbeitet. Wen interessiert’s? Mich und ein paar wenige Versprengte.. Liebe Kirche, ich mag dich. Denk mal wieder an Erik Flügge…

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    • Na klar, der Text der Leuenburger Konkordie ist nerdig. Hier werden Auseinandersetzungen des 16. Jahrhunderts, die man Jahrzehnte lang in ausführlichen Debatten entschärfen musste, final beigelegt durch historische Kontextualisierung und Verschiebung der theologischen Perspektive. Dieser Text sollte natürlich nicht volkstümlich gemacht werden. Wohl aber die Strategie, mit einer Hermeneutik des Verstehenwollens überhaupt erst mal die unterschiedliche Kontexte und Anliegen unterschiedlicher Auffassungen zu verstehen und sodann eine neue Annäherung mit anderen Worten und für andere Kontexte anzustreben. Solche Neustarts brauchen nicht nur traditionelle Kirchen. Das wäre auch für gegenwärtige Glaubenskonflikte und auch noch woanders brauchbar… Liebe Grüsse, Thorsten

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  2. Leuenberger Konkordie, hab ich heute zum ersten Mal gehört – ich bin mir sicher, dass es den allermeisten Frommen genau so geht, wenn man sie danach fragen würde. Es war mal wieder sehr aufschlussreich und total horizonterweiternd. Ihr macht echt wertvolle Arbeit! Danke

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    • Vielen Dank, das freut uns! Auch für uns ist die Vorbereitung einer solchen Folge eine schöne Gelegenheit für reizvolle Entdeckungen aller Art. Liebe Grüsse, Thorsten

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  3. Für mich als Theologen und Kirchenpraktiker ein toller Beitrag! Nerdig- ja, ein bisschen, so what! Ökumene als “Verstehen Wollen und Sollen des Gegenübers” finde ich eine inspirierende Idee!
    Aber jetzt noch ehrlich: gibt es Lutheraner, Calvinisten, Pietisten die diese Glaubenssätze und ihre Differenzen denn alle kennen und dann noch glauben, abgesehen vielleicht von uns Nerdiaenern? Gibt’s noch so richtige, konsequente Lutheraner oder Calvinisten? Also ich kann mich nicht dazu zählen- ich bin auch ein Kryptokatholike, Barthianer, religiös- sozialer, spirituell suchender Arianer….

    Inspirierend! Danke und weiter so!

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    • Vielen Dank, Roland! Die aktuelle Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung in Deutschland hat auf breiter Basis gezeigt, dass sich selbst zwischen evangelischen und katholischen Gläubigen praktisch kaum noch ein Unterschied messen lässt. Der Konfessionalismus ist Geschichte, was bleibt, sind ein paar Hüter der Erinnerung wie wir… Das wollen wir dann auch in aller Bescheidenheit und ohne Selbstüberschätzung sein. Zurück geht die geschichtliche Entwicklung wohl nicht mehr, aus früheren Erfahrungen und Irrungen lernen sollte man immer! Liebe Grüsse, Thorsten

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