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 Lesedauer: 3 Minuten

Was Instagram und Achtsamkeit miteinander zu tun haben

Es ist uns allen schon passiert. Aus einem «nur gschnäll luege» wird eine Stunde. Instagram macht seine Sache wüki gut und das Internet ist ein Ort, in dem man sich sowas von easy verlieren kann. Ja und es scheint auch absolut notwendig zu sein, aktuelle Zahlen der Pandemie zu verfolgen oder zu wissen, was in den traurigen Kriegen der Welt vor sich geht.

Ich habe Klient:innen, die darüber klagen, Kolleg:innen, die sich unwohl fühlen, wenn sie sich im Sog des Algorithmus, dieser Welt verlieren.

Grenzen setzen?

Die Lösung für unsere Köpfe, unseren Verstand ist einfach:

Wir müssen dem Grenzen setzen und Regeln aufstellen.

Kein Handy nach 20 Uhr, ich öffne Social-Media-Apps erst am Frühstückstisch. Ich lege eine Woche lang mein Smartphone weg.

Klingt erstmal sinnvoll, oder? Greift aber nicht wirklich. Wenn ich nach der Woche #digitaldetox wieder genau gleich weiterfahre wie zuvor, ändert sich nichts. Wenn ich mich zwar erst beim Frühstück von Instagram etc. berieseln lasse, zuvor aber ständig daran denke, bringt das eigentli nichts.

Denn das Problem, wenn wir denn eines benennen wollten, sind weder die News, noch die Apps, noch das Smartphone. Sondern unser geliebter Geist.

Wenn der ständig irgendwo herumwuselt und sich angesprochen fühlt, «man muss doch» und «ich sollte aber schon» oder «man kann doch nicht», ja dann bringen alle externen Regulationen rein grad gar nüüt.

Grenzen wahrnehmen

Die Lösung ist so simpel wie schwierig: Habe ich den Mut, meine Aufmerksamkeit in den Körper zu bringen, ins Hier und Jetzt? Ja? Super! Dann können wir nämlich deutlich wahrnehmen: OK, jetzt reicht es mit den Apps, es wird etwas klebrig und unangenehm. Das kann nach fünf Minuten der Fall sein oder nach zwanzig. Vielleicht hast du auch die Ausdauer für eine ganze Stunde, wer weiss. Aber das grüselige Gefühl im Körper kommt, früher oder später und kann unser Kompass sein. Schockierend simpel, nicht?

Der gute Luther sagte doch mal: Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott. Könnte man auch etwas umformulieren und sagen:

Wohin deine Aufmerksamkeit geht, dorthin geht deine Energie, dorthin geht deine Lebenskraft.

Für die meisten von uns fliesst die Lebenskraft konstant und chronisch ins Gedankengeflecht. Und füttern tun wir es mit ebenso konstantem Vergleichen und chronischem Irrsinn der Welt. Ergibt eine schöne Suppe, nicht?

Ich habe letzthin in einem Lehrerzimmer den Spruch gesehen: «Welche inneren Widerstände hindern dich daran, deine Kaffeetasse in die Spülmaschine zu stellen?» Nun, das Lehrerzimmer war kein angenehmer Ort, dennoch find ich den Spruch inspirierend. Welche inneren Widerstände hindern mich daran, meine Aufmerksamkeit im Körper ruhen zu lassen? Was ist es, was mich in die Gedankensuppe spickt?

Viel spannendere Fragen, als die Frage danach, ob ich sonntags E-Mails beantworte* oder nicht.

 

*natürlich können solche Abgrenzungsgeschichten hilfreich sein – aber ich finde, niemand sollte E-Mails beantworten, wenn sie nicht möchten. Egal ob Sonntag oder Dienstag. Die Zeit dafür kommt dann schon.

Photo by Emily Underworld on Unsplash

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