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Matthias Braun: ChatGPT ist unser Ebenbild

Eine neue Generation von Chatbots – künstliche Dialogpartner – hält uns in Atem, seit im November 2022 die Version ChatGPT-3 freigeschalten wurde. GPT steht für Gernerative pre-trained transformer. Inzwischen gibt es bereits ein Update: ChatGPT-4. Einige «Kinderkrankheiten» wurden ausgemerzt, aber viele Fragen bleiben. Wie verändert sich durch Chatbots unser Verhältnis zu gespeichertem Wissen? Wie gehen wir um mit den Wirklichkeitskonstruktionen der Maschinen, die plausible Welten errechnen, aber gleichzeitig realitätsblind sind? Und was bedeutet das für die Philosophie und Theologie?

Matthias Braun gehört zu den wenigen Theologen, die gezielt zur Ethik Künstlicher Intelligenz forschen. Er befasst sich mit Fragen der politischen Ethik (Verhältnis von Demokratie, Zivilgesellschaft und Rechtsstaatlichkeit) sowie mit den ethischen und Governance-Herausforderungen neuer Technologien (insbesondere: Big Data, Künstliche Intelligenz und Genome Editing). Einen Auftrag von Christ:innen sieht er darin, sich einzumischen und Lebensformen so zu gestalten, dass sie der «Vielheit und Verletzlichkeit» von Menschen und anderern Wesen gerecht werden. Braun lehrt als Professor für Systematische Theologie/Ethik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn.

 

Eine Reihe von KI-Expert:innen und Tech-Grössen sind jetzt in die Öffentlichkeit gegangen, darunter Elon Musk. Sie fordern ein Moratorium für ChatGPT und Co.
In einem offenen Brief verlangen tausende Unterzeichner einen sofortigen Entwicklungsstopp für leistungsfähige KI-Modelle. Während einer zunächst sechsmonatigen Entwicklungspause sollten ethische Fragen geklärt und Sicherheitsprotokolle für KI-Systeme entwickelt und von unabhängigen Expertinnen und Experten geprüft werden.

Instagram: ethics_bonn

Musik: Shadowlands 3 – Machine, Kevin MacLeod (incompetech.com)

2 Kommentare zu „Matthias Braun: ChatGPT ist unser Ebenbild“

  1. Glaubt denn irgend jemand, dass irgend etwas nicht instrumentalisierbar ist?
    Ohne elementare und universelle Reflexion bewundere ich die Weisheit derer, die mir zustimmen. So what, universell ist das, was ICH für richtig halte. – Wie oft bewundere ich die Weisheit derer, die mir zustimmen…

  2. ChatGPT ist so gut und so böse wie „Es“ programmiert wird.

    Wer von „Es“ programmiert wird, ist nicht gut und böse?

    „Es“ bleibt uralt.

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