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 Lesedauer: 2 Minuten

Ich habe den Kopf voll

Nicht ganz auf der Höhe

Gestern habe ich meinen Sohn zur Zeckenimpfung gebracht. Leider zur Kinderärztin, die dafür gar nicht zuständig ist. Heute morgen habe ich verschlafen, als ich meine Tochter hätte wecken sollen, um in die Schule zu gehen. Gott sei Dank ist sie selbstständig aufgestanden, und rechtzeitig in der Schule angekommen. Ja, ich bin gerade nicht ganz auf der Höhe.

Kompensation

Mein erster Impuls, wenn ich etwas verbocke, ist Kompensation. Ich könnte Mittagessen zubereiten, einen ganz besonders catchy Blogbeitrag schreiben, eine Fahrradtour mit den Kindern machen und abends arbeiten. Aber das hilft nicht. Jedenfalls nicht mittelfristig. Denn die Wahrheit ist: Ich habe den Kopf voll.

Ich habe ihn voll mit Terminen, mit Abgabefristen, mit E-Mails, die ich nicht gleich beantwortet hatte, weil ich etwas persönliches schreiben wollte oder weil ich etwas nachschlagen möchte oder weil während dem Lesen eine Whatsapp-Sprachnachricht eingetroffen ist. Er ist voll mit mit Plänen und To-Do-Lists und es drückt eine Stimmung bis auf meinen Magen: Irgendetwas hast du vergessen. Irgendetwas müsstest du jetzt schreiben. Und das mischt sich mit der etwas traurigen Erinnerung, dass ich noch vor ein paar Wochen so viel Zeit und Energie hatte. Und über allem ist die Gewissheit: Es macht keinen Sinn, jetzt mit mehr Leistung da raus zu kommen. Ich brauche 5 Minuten. Oder 50 und vielleicht einen ganzen Tag.

Mal kurz auf „rot“

Aber das ist gar nicht so einfach. Denn die Menschen, die sich jetzt melden und etwas von mir wollen, wissen das ja gar nicht. Und es ihnen zu sagen, kostet auch Energie. Aber einfach nicht reagieren? Dann staut sich alles auf. Ich brauche eine App, die alle Kanäle (Telefon, Whatsapp, Messenger, E-Mail und Twitter) kurz auf „rot“ stellt. Bin am durchatmen. Komme wieder.

Vielleicht, wenn das so einfach wäre, würde ein halber Tag reichen. So unmöglich ist das gar nicht. Ich könnte mein Iphone am Sonntag einfach ausschalten. Ich werde ganz kribblig und freue mich, wenn ich daran denke. Und im Kopf gibt es auch schon etwas mehr Platz. Mein nächster Sonntag ist Digital-Detox-Sunday. Ich tweete dann, wie es war.

 

3 Kommentare zu „Ich habe den Kopf voll“

  1. Brigitte Ould Yali

    Habe letzte Woche bei einer Abwesenheit für 2 Tage mein Handy zu Hause am Ladekabel gelassen, vergessen…Dachte, das geht gar nicht! Ging sehr gut, perfekt! Habe via einem fremden Mobile 2 Personen informiert..
    War eine gute Erfahrung!
    Habe bei Frdunden schon Hinweise gesehen, dass sie Mails nur wöchentlich checken, das einfach Geduld braucht…

    Ich plädiere für ein Mausoleum für elektronische Geräte! Lange hatte ich ein Mobile nur für meine Familie!

  2. Ein halber Tag oder ein ganzer scheint mir viel zu wenig, wie wärs mit einer Woche? Ohne (Geschäfts)Handy, ohne Mails, ohne erreichbar zu sein? Das GEHT! Auch für Leitende Personen. Du hast ja tolle Mitarbeiter*innen, die können auch was.
    „Früher“ nannte man das Ferien 😉

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