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 Lesedauer: 7 Minuten

Selber denken

Vor knapp 20 Jahren lancierten die evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz eine Plakataktion. Unter unterschiedliche Motive, die ein moralisches, politisches oder ästhetisches Urteil provozieren sollten, war jeweils zu lesen: „Selber denken. Die Reformierten.“

Die Plakataktion war nicht unumstritten, erregte aber verhältnismässig grosses mediales Echo.

Würden die Reformierten heute noch das „Selber Denken“ zum Markenkern erklären? Und falls nicht: Was wäre ihr Slogan?

Vor 20 Jahren

2000 war vor Facebook, Twitter, WhatsApp oder Wikipedia. Wider Erwarten hatte die Welt den Übergang ins 3. Jahrtausend ohne grössere technische Katastrophen überstanden. George W. Bush löste Bill Clinton als Präsidenten ab. Moderne Rechner liefen mit Windows 2000. Und 9/11 war der Geburtstag von Theodor W. Adorno. Nur 20 Jahre später ist unsere Welt geprägt von den Möglichkeiten des Smartphones, schnellem Internet, Social Media, Streaming-Diensten und Fake News. Spätestens seit COVID-19 wissen wir:

Eine eigene Meinung hat jeder zu allem und muss dafür nicht mal selber gedacht haben.

Postmoderne

Heute abonnieren wir mehrere Influencer*innen, die uns paradigmatisch einen bestimmten Lifestyle vorleben. Dazu müssen wir keine Bücher oder Zeitschriften lesen. Wir können uns ihre kurzen Videos oder Bildstrecken anschauen und verstehen sofort die Differenz zwischen dem, was wir sind und dem, was wir sein könnten. Wir müssen auch nicht auf jemanden festlegen. Früher war man Fan. Man war entweder im Team Backstreet Boys oder NSYNC. Heute ist man Follower. Man kann einer Influencerin folgen, die zeigt, wie sie ihr Essen für eine ganze Woche mit veganen aber eiweissreichen Nahrungsergänzungsmitteln vorbereitet, Bodypositivity-Influencerinnen mit dem eigenen Spiegelbild vergleichen, sich die schönsten Infinity-Pools von einem Bikini-Modell zeigen lassen und verfolgen, was die Klimabewegung so tut.

Dabei muss man sich nicht entscheiden. Man ist ja „nur“ Follower. Man lässt sich einfach inspirieren.

Wirklich begeistert

Das ist der vielleicht grösste Unterschied zwischen Moderne und Postmoderne:

Niemand zwingt dich zu Kohärenz.

Du kannst es inspirierend finden, dir Videostatements starker Frauen anzuschauen, Vertreter*innen der Klimabewegung zu folgen und Fitnessmodells zu abonnieren, die dir ihr Leben an 16 verschiedenen Traumstränden pro Jahr vorführen. Es wird dich niemand danach fragen, wie du das als eine Person in dich selbst integrierst. Das liegt daran, dass wir aufgehört haben, uns gegenseitig zu unterstellen, dass es Gründe gäbe für jeweilige Präferenzen oder Ansichten. Wir wollen nur spüren, dass andere wirklich begeistert, echt abgestossen, voll fasziniert – authentisch – sind.

Alles Öffentliche ist privat

Denken und seine Währung, nämlich Gründe, gehören in ein Modell, indem wir uns über etwas in der Welt verständigen. Es ist ein moderner Gedanke zu glauben, dass jeder Mensch sich mit seinen Gedanken und Beweggründen einbringen soll.

Die Moderne mutete dem Menschen zu, potenziell etwas Wahres über etwas aussagen zu können. Die Postmoderne dagegen findet diesen Anspruch langweilig bis reaktionär.

„Warum soll ich mich rechtfertigen? Ich empfinde das so. Das muss genügen.“ Während in der Lebenszeit meiner Grosseltern alles Private plötzlich politisch wurde, ist in unserer Gegenwart alles Öffentliche zu einer Privatangelegenheit geworden. Du magst Trump? Das musst du nicht mit Wirtschaftszahlen oder aussenpolitischen Errungenschaften begründen. Es reicht, dass er dir Abwechslung bietet, mal was anderes ist, als dieses Establishment. Du bist gegen Kampfjets? Klar. Und dagegen, dass fremde Streitkräfte unseren Luftraum sichern. Klar. Weil Krieg finden wir alle doof.

Betroffenheit

An die Stelle politischer Debatten sind Akte öffentlicher Empörungsbekundungen getreten. Sogar in den Relikten moderner Öffentlichkeit – den Politik-Talk-Formaten der Öffentlich-Rechtlichen, werden Punkte nicht nach politischer Umsetzbarkeit und Weitsicht, sondern nach glaubwürdig aufgeführter Betroffenheit verteilt.

Der Corona-Beauftragte muss witzig sein und wird durch sein Aarebad im Anzug zur Kultfigur.

Die Zürcher Gesundheitsdirektorin zeigt sich an der Pressekonferenz angesichts der Partygänger „total verärgert“. Beide haben kapiert, dass es nicht um Gründe, Argumente oder Denken geht, sondern um einen authentischen Selbstausdruck.

Schwierige Ausgangslage

Selber Denken ist aus der Zeit gefallen. Das merkt jeder, der vor und nach dem Schutzmaskenobligatorium im öffentlichen Verkehr unterwegs ist.

Die Bevölkerung zeigte sich richtiggehend erleichtert, als der Bund Anfang Juli endlich eine Maskenpflicht erlassen hatte.

Vorher fühlte sich die Maske irgendwie nicht so gut an und trotz Empfehlungen war man nicht ganz sicher, ob sie wirklich hilft. Jetzt herrscht Klarheit.

Das ist eine schwierige Ausgangslage für die reformierten Kirchen. Diese haben sich nämlich wesentlich mit der Moderne verbunden.

Die reformatorische Einsicht, dass jeder Mensch direkt und ohne Vermittlung durch eine bestimmte Priesterkaste mit Gott in Beziehung steht oder die Behauptung, dass Glaube ein persönliches Widerfahrnis sei, eine intime Beziehung zwischen Gott und Mensch, die durch keinen anderen Menschen beurteilt werden kann, gehört zur reformierten DNA. Aber die Reformierten haben geglaubt, dass diese individuelle Begegnung mit Gott automatisch in die Beziehung mit anderen Menschen und zum Gespräch über den Glauben führen würde.

Bindung

Heute wissen wir, dass das nicht stimmt.

Religiöse Bindung hängt wesentlich von der religiösen Sozialisierung ab. Wer religiös erzogen worden ist, besucht eher Gottesdienste, betet, glaubt an Gott und findet in seiner Religion Orientierung.

In den reformierten Lebenswelten, in denen die christliche Sozialisierung Standard war, konnte man das leicht übersehen. „Selber denken“ passt gut zu der Haltung derjenigen Eltern, die ihre Kinder nicht taufen lassen, damit diese sich später ganz frei entscheiden können. In den letzten 20 Jahren haben sich die Taufzahlen bei den Reformierten etwa halbiert. Weniger als die Hälfte der „reformierten“ Kinder werden noch getauft. Wie gross ist die Chance, dass diese dereinst ihre Kinder taufen lassen oder sie innerhalb einer reformierten Kirche sozialisieren? Sehr gering. Das Statement müsste heute eher lauten: „Wir geben dir zu denken.“

Kein Selbstmitteilungsdrang

Aber das landeskirchliche Christentum tritt nicht eben gerade durch einen übermässigen Selbstmitteilungsdrang in Erscheinung.

Es ist durchaus sympathisch, dass die Reformierten nicht mit missionarischen Aktionen in Erscheinung treten. Aber es ist auch wahr, dass eine echte Begeisterung für Jesus, die Bibel oder das Evangelium kaum spürbar sind.

Wo sollen also diejenigen, die nicht durch das Elternhaus reformiert sozialisiert worden sind, je mit dem in Berührung kommen, über das Reformierte selber nachdenken wollen? Sogar wenn einer ein durchschnittliches Mitglied der reformierten Kirche fragen würden, weshalb sie immer noch dabei sei, käme kaum mehr dabei heraus, als ein Verweis auf wohltätige Projekte. Aber wohltätig kann man doch auch ohne Kirche sein. Oder sollte es wenigstens.

Substanz?

In der Kirche versuchen wir seit Jahrzehnten die Sprache und den Auftritt zu optimieren. Kommunikations-Coaches werden eingeladen.

Aber wissen wir überhaupt, was wir sagen wollen, worum es uns im Kern geht? Die Kirche soll zeitgemässer und relevanter werden. Aber wozu? Gibt es so etwas wie ein reformiertes Mission-Statement?

Gibt es einen Glauben an Gott, der nicht in der Erklärung der Menschenrechte und Khalil Gibrans „Prophet“ restlos aufgeht? Meint die Rede von „Gott dem Schöpfer des Himmels und der Erde“ mehr und anderes als die grüngefärbten Parteiprogramme? Kurzum: Haben wir Substanz, über die sich nachzudenken lohnt?

Weder richtig noch falsch

Nein. Wir haben keine Substanz, die wir in einem 10-Punkte-Plan zusammenfassen können. Und wir haben keine Elevator-Speech. (In der „Höhle der Löwen“ überlebt der Glaube trotzdem erstaunlich gut.)

Der reformierte Glaube wird nicht begriffen und dann für richtig oder falsch empfunden. Er hat nichts mit Vermutungen oder Wahrscheinlichkeiten zu tun. Dieser Glaube ist eine Beziehung.

Sein Grund ist keine gute Theorie, sondern die Hoffnung auf Gott, wie er sich in Jesus gezeigt hat. Auf diese Hoffnung stösst man nicht einfach so. Die meisten lernen sie als Kind kennen, wenn sie vor dem Einschlafen beten, wenn ihnen Erwachsene Geschichten erzählen, von Erfahrungen die andere Menschen mit Gott gemacht haben.

Folgen, nicht verstehen

Ich selbst habe meinen Glauben vor allem durch das Beten, das Sprechen mit Gott und das Still werden kennen gelernt und bewahrt. Hätte ich nicht gelernt zu beten – von meinen Eltern, Grosseltern, in der Sonntagsschule – wüsste ich wirklich nicht, was ich mit dem Glauben anfangen sollte. Bis heute liebe ich den Gedanken, dass wann immer ich das „Unser Vater“ bete, andere Menschen auf der Welt das auch tun. Ich habe drei sehr gute Gründe nicht an Gott zu glauben: Das Leid in der Welt, mein Problem mit Autoritäten und meine Freiheitsliebe.

Im Beten wird mir das Leid bewusst und ich kann klagen und dann wieder hoffen. Im Gebet ist mir Gott ein Gegenüber. Und vor ihr fühle ich mich frei. Im Gebet kann ich auf Gott hoffen, an den ich nicht glauben kann.

Wenn ich bete, kann ich im Glauben das, was mir auf Instagram ohnehin leicht fällt: Ich folge jemandem, ohne ihn zu verstehen.

Auf meinem Plakat stünde: „Wir beten. Die Reformierten“

 

Photo by Daria Shevtsova from Pexels

10 Kommentare zu „Selber denken“

  1. Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen. ♥ Ich frage mich oft, warum bin ich immer noch dabei. Trotz so vielen Enttäuschungen lässt sie mich nicht los. Ist es auch das Beten… vielleicht

    1. Das Schöne an der reformierten Kirche ist ja, dass sie sich in vielen Bereichen nicht festlegt: „Wir sind offen für alle.“
      Das bedeutet aber auch oft, dass sich die Mitglieder persönlich nicht wirklich festlegen können oder wollen. Das finde ich schade, ich würde eigentlich gerne tiefgehender mit den Leuten meiner Kirche über den Glauben sprechen.

  2. Thomas Grossenbacher

    … und vorallem über das Vertrauen, denn da geht es nicht nur um dogmatische „loci“ die überliefert sind oder ich mir selber neu denke.
    Im Vertrauen, bin ich mittendrin und ganz beim anderen, erschüttert und gestärkt, ausgesprochen und still, gefühlt und gedacht. (betend!). Vertrauend bin ich nicht bloss bei mir. Mich verlassend bin ich auch ganz beim andern; denkend mit Kopf und immer auch schon lebendig mit Herz und Seele.

  3. Auf den ersten Blick ist die These „Wir beten. Die Reformierten“ sehr sympathisch und kann ich ihr folgen.
    Aber: Auch die Christen anderer Konfessionen beten. Und wie steht es mit dem Schma Jisrael? Beten die Juden nicht, wenn sie dieses rezitieren? Was machen die Moslems, wenn sie den Gebetsteppich ausbreiten und sich gegen Mekka wenden?
    Habe ich als einfacher Nicht-Theologe die Finessen des reformierten Gebetsbegriffs von Stephan Jütte nicht verstanden? Eine Wissens- und Bildungslücke?
    Mir scheint, dass der Satz lauten müsste: „Wir beten. Die Glaubenden“. Damit würde aber nichts spezifisch Reformiertes umschrieben.

    1. Danke für diesen Input! Natürlich bin ich ganz bei Ihnen, wenn Sie daran erinnern, dass auch Menschen anderer Religionen und Konfessionen beten. Ich finde diese Gebete keinesfalls unwichtiger oder weniger wertvoll. Das Reformierte sähe ich darin, das Gebet, also die individuelle Ausrichtung auf Gott, als Zentrum der Glaubenspraxis zu verstehen. Und nicht die Predigt. Oder den Festkalender. Oder eine heilige Schrift.

      1. Danke Stephan, ich habe Deinen Beitrag gerne gelesen und fühle mich angeregt – offen gestanden eher zu Denken als zum Beten. Auch traure ich dem Selber-Denken etwas nach… Ist es nicht so: Dein „wir beten“ ist das Erhebnis von ausgiebigem Selber-Denken? Daher habe ich den Text gerne gelesen!

  4. Der Blogbeitrag hat mich an einen „klerikalen Witz“ erinnert. Fragt der Mönch „Darf man beim Brevier-Beten rauchen?“, ist die Antwort natürlich „Nein.“ Fragt er jedoch umgekehrt, „Darf man beim Rauchen beten?“, ist die Antwort „Ja.“ (denn man kann und soll alles zur grösseren Ehre Gottes tun).
    Mit dem „selber denken“ und dem „beten“ ist es ähnlich: Man darf auch beim Beten „selber denken“. Das gilt übrigens nicht nur für die Reformierten, sondern auch für die Katholiken – was nicht dagegen spricht, beides als Stärken reformierten Glaubens zu verstehen.

  5. vielleicht auch ein ein bisschen kontext- und temperaturabhängig;-)
    um aus biblischen fake-news sinn zu vernehmen, und sie nicht einfach als historische wahrheiten dogmatisch zu behaupten oder abzulehnen, ist gelegentliche rückkehr zur postmoderne (die zuweilen ja eher als prämoderne erscheint) vielleicht nützlich? hilfreich und empfehlenswert fürs komplexitätsmanagement scheint mir das cynefin-framework [https://www.youtube.com/watch?v=_waoADNcaBU]

  6. Was ist nun der Sinn welchen Sinnes?
    Bisher sind wir noch beim Hornberger Schießen am Gipfel.

    Uns geht’s doch so gut. Wir befinden uns am Maslowschen Befriedigungsberg auf höchst geistiger Stufe 777. Wo bleiben die Zurückgebliebenen?

    😎

  7. ein gebet für reformation 3.0
    reformation 2.0 anerkennt, dass auch zwinglis reformation aus seiner zeit heraus zu verstehen sei.
    doch weshalb waren für zwingli die humanistische literatur und überlieferungen aus der antiken welt so wichtig?
    vielleicht einesteils, weil es darin oftmals um grundlegende aspekte von menschsein und gesellschaft geht; andernteils weil es in manchen biblischen texten um auseinandersetzungen nicht nur mit diesen themen, sondern auch anspielungen auf jene literarischen grund- und kontexte naheliegen, so dass mit dem verständnis dieser texte und hypothetischen bezugnahmen weitere sinndimensionen eröffnen, die wiederum zu differenzierenderen reflexionen anregen können.
    sinndimensionen, die mit der reduktionistischen fokussierung auf die frage nach historischer «faktizität» — sei es aufgrund vermeintlich fortschrittlich-liberaler einstellung oder aus betont konservativer haltung heraus — höchstens noch am rande oder kaum mehr berücksichtigung finden.
    die vorstellung des loslassens der idee, biblische geschichten seien nur dann wertvoll, wenn ihnen auch entsprechende historische fakten zugrund liegen, kann aus verschiedenen gründen angst auslösen – tut es auch heute noch und wird bereits durch biblische (v.a. spät-) texte des neuen wie des alten testamentes geschürt. unter reformation 3.0 verstehe ich prozesse, die ein neues vertrauen aufkommen lassen, dass die bedeutung der biblischen texte nicht auf ihrem gehalt an historischer faktizität beruht (und dies daher auch nicht als glaubensvoraussetzung gelten kann, sondern christliche freiheit bekenntnisfreiheit und freiheit des denkens, also auch interpretierens, voraussetzt).
    damit die aktualität der bibel als weltliteratur, die (nicht nur, aber unter anderem) auf weltliteratur bezug nimmt, auch als gesellschaftlich relevante quelle der erneuerung (und nicht bloss gründungsbuch einer sekte – woraus typischerweise datierungen übernommen oder abgeleitet werden – so wie noch heute in manchen theologischen fakultäten «geschichte der umwelt des neuen testaments» weitgehend aufgrund von nt. angaben, etwa aus der apg und paulusbriefen, gelehrt wird; und «geschichte der umwelt des alten testaments» immer noch wesentlich auf angaben innerhalb alttestamentlicher texte fixiert bleibt…) neu verstanden werden kann, braucht es m.e. viel mehr vernetzte forschung. selber denken allein reicht nicht – wie zwingli auf die unterstützung von humanisten, judaisten u.v.m. angewiesen war, sollte reformierte theologie heute sich von literaturwissenschaftlichen studien inspirieren und helfen lassen oder gemeinsame forschungsprojekte lancieren, die letztlich auch dazu beitragen können, die bedeutungsvielfalt biblischer texte wieder neu bzw. besser zu verstehen.

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