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Die Queen ist tot – der Alltag geht weiter

Carla liefert einen Stimmungsbericht live aus London. Sie hat sich am Morgen der Sargprozession vom Buckingham Palace zum Westminster Palace an die Mall begeben, um die Atmosphäre unter den Wartenden einzufangen und trotz Alltag auch ein bisschen Teil des Großereignisses zu sein. Obwohl Großereignis ja eigentlich ein Understatement ist…

Carla denkt auch über die Bedeutung kollektiver Trauer nach, und weshalb gerade das Vereinigte Königsreich einen solchen Anlass vielleicht jetzt besonders braucht. Hinter den Tränen steckt ja oft sehr viel mehr. Sie sind Indikatoren für Emotionen, die mit unserem ganz eigenen Leben zu tun haben.

1 Kommentar zu „Die Queen ist tot – der Alltag geht weiter“

  1. Liebe Carla, danke für deinen Kommentar! Ich habe ihn gerade erst gelesen und fand den Gedankenanstoß spannend, dass der Tod der Queen ein Ereignis ist, das uns stellvertretend trauern ließ. Re-Traumatisierung – auch ein bemerkenswerter Aspekt! Ich hab das selbst für mich so erlebt. Der Tod der Queen, alles rundherum und danach hat mir wie in einem Theaterstück eigene Familienthemen (besonders „Darüber-sprechen-wir-bei-uns-nicht“-Themen) nach oben gespült. Ich war richtig froh, eine Ausrede („sorry, British heritage“) zu haben, um nach-trauern und nach-denken zu dürfen über Unausgesprochenes, Zerbrochenes, Rätselhaftes in meiner Familie, in der alle „Älteren“ verstorben sind in einer Phase, wo ich meinte, mich nicht „gehen lassen“ zu können. Noch nicht mal bei der Beerdigung. Glaubenssätze wie „Nicht vor den Kindern“ und so was wie „Keep calm and carry on“ wurden ohne mit der Wimper zu zucken durchgezogen. Ohne überhaupt nachdenken zu müssen. Für Weinen und Stehen blieb keine Zeit. Wir sind halt Protestanten, od’r? Die Arbeit muss gemacht werden, also.. Zusammenriss!
    Rund um die Beerdigung der Queen waren GEGENSÄTZE erlaubt. Zeremoniell und Tränen, Gemeinschaft und Einsamkeit, Ritual und Spontaneität, Pomp und Schlichtheit. Alles durfte, gehörte dazu und konnte „raus“!
    Danke Lisbeth, das hast du gut gemacht, uns einen Tag der Trauer zu schenken, Musik, Regenbögen und unvergessliche Bilder! Einmal Rotz und Wasser stellvertretend für alle Tage, an denen wir’s nicht „laufen lassen“ durften. God bless you und liebe Grüße, Nel

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